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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0182
— „Naturgemäß" würden sich die Bewohner des Wolftales, die bisher gerne
in der „gewerbefleißigen Nachbarstadt" Freudenstadt ihre Geschäfte erledigten
, der badischen Amtsstadt Wolfach zuwenden, aber nur bei besseren Verkehrsverbindungen
.

— Man sei sich sicher, daß auch das Geschäft mit Erzen und Steinen sich vervielfachen
ließe, aber nur bei besseren Transportmöglichkeiten.

— Als besonderer Mißstand wurden die desolaten Verhältnisse und der Zustand
der 22 km langen Landstraße durch das Wolftal genannt: „Zu Zeiten
der Flößerei hatte sie nur dem leichten Fuhrverkehre zu dienen und konnte
deshalb schmal angelegt werden, eines soliden Unterbaues entbehren und in
scharfen Kurven den Windungen der Wolf folgen. Bis anfangs der 80er Jahre
galt diese Landstraße als eine der schönsten und bestgepflegten des badischen
Landes und war deshalb der Stolz der Thalbevölkerung und der Straßenbauverwaltung
selbst. Seit aber mit Beginn der 80er Jahre wegen der Unrentabili-
tät der Flößerei10 die schweren Langhölzer mehr und mehr per Achse abgeführt
wurden und vollends seit der Zerstörung der Flößerei-Einrichtungen der
Wolf durch das Hochwasser vom 2. Juni 1887 nur noch per Achse verfrachtet
werden können, wurde die Straße durch die schweren Lastfuhrwerke alljährlich
mehr abgenutzt und werden die Hauptmängel der Straße, nämlich die geringe
Breite, ungenügender oder gänzlich fehlender Unterbau und zu enge
Kurven als schwere Mißstände, als Ursache hoher Fracht, als eine Hauptquelle
für Verluste und vorzeitige Abnutzung theueren Pferde- und Wagenmaterials
und nicht zuletzt als eine große Gefahr für das Leben und die Gesundheit
der mit den Fuhrwerken in Berührung kommenden Menschen und Tiere
schmerzlich empfunden."

— (Eine Verbreiterung und Verbesserung der Landstraße war zu dieser Zeit
bereits beschlossen; der Aufwand dafür wurde mit 290 bis 330 000 Mark veranschlagt
). Vorschlag des Komitees: Verzicht auf den Straßenbau und Umwidmung
der Staatsgelder für das Eisenbahnprojekt.

— Eine Eisenbahn könnte auch folgenden Übelstand beseitigen: Zwischen
Rippoldsau und Wolfach bestehe ein Höhenunterschied von 300 m. Winters
liege die obere Talhälfte oft durchgehend unter einer Schneedecke, geeignet
für den Lastentransport auf Schlitten; in der unteren Talhälfte sei dies die
Ausnahme, wieder eine Ursache von Mehrfrachtkosten, Verzögerungen, Verlusten
. . .

— Erinnert wurde auch an die Tatsache, daß gerade in Rippoldsau sehr viele
Waldungen in staatlichem Besitz seien, der Staat also ein Eigeninteresse haben
müsse an einem größeren Ertrag und einer rentablen Vermarktung.

10 Vgl. hierzu allgemein: Ludwig Barth, Die Geschichte der Flößerei im Flußgebiet der oberen Kinzig. Diss.
München 1895

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