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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0196
meinderat mit einer Flut von Eingaben35, was diesem allmählich lästig wurde,
so daß er in seiner Sitzung vom 13. Oktober 1932 der Arbeitslosenkommission
untersagte, künftig bei den Gemeinderatssitzungen anwesend zu sein.36 Das
letzte Gesuch der Kommission an die Stadtgemeinde erfolgte am 22. Februar
1933. Ein paar Tage später wurde sie von den NS-Gewaltigen aufgelöst und
viele ihrer Mitglieder verhaftet.37

Der Aufstieg der KPD in Haslach bedeutete gleichzeitig den Abstieg der SPD.
Noch bei der Reichstagswahl im Mai 1928 erzielte die SPD in Haslach mit 20,6
Prozent das zweitbeste Wahlergebnis. Für die KPD stimmten damals in Haslach
nur 5,4 Prozent. Seit der Reichstagswahl vom September 1930 verloren
die Haslacher Sozialdemokraten immer mehr Stimmen, bis sie bei der Reichstagswahl
vom 5. März 1933 nur noch 7,6 Prozent erreichten. Offensichtlich
honorierten die Haslacher Arbeiter und vor allem die zunehmende Zahl der
Arbeitslosen den Kommunisten und ihrem aktiven Vorsitzenden Willi Harter,
daß sie sich weit tatkräftiger als die Haslacher SPD für die Not der Arbeitslosen
einsetzten.

Eine Übersicht über die Wahlergebnisse bei den Reichstagswahlen von 1928
bis März 193338 soll die geschilderten Entwicklungen bei den Parteien in Haslach
verdeutlichen:

Reichstagswahlen in Haslach i.K.



20. 5. 1928

14. 9. 1930

31. 7. 1932

6. 11. 1932

5. 3. 1933

Zentrum

54,0 %

42,0 %

44,3 %

42,7 %

41,9 %

NSDAP

0,2 %

24,4 %

25,3 %

23,4 %

32,2 %

KPD

5,4 %

7,6 %

15,7 %

18,9 %

15,1 %

SPD

20,6 %

15,5 %

7,8 %

9,2 %

7,6 %

Staatspartei

5,1 %

4,0 %

2,5 %

2,1 %

1,1 %

DVP

2,7 %

*)

0,3 %

0,7 %

0,3 %

Deutschnationale
Volkspartei

1,6 %

0,6 %

0,9 %

1,0 %

0,8 %

Evangelischer
Volksdienst



2,1 %

1,5 %

1,1 %

0,6 %

Volksrechtspartei

8,0 %

1,4 %







* Damals im Wahlbündnis mit der Staatspartei.

35 Verwaltungssachen XX/65, StAH.

36 Ratsprotokoll v. 13. 10. 1932. Dieser Beschluß wurde in der Gemeinderatssitzung v. 18. 1. 1933 erneuert.
Ratsprotokoll v. 18. 1. 1933, StAH.

37 W. Engelberg, Tagebuchaufzeichnungen, StAH.

38 Reichstagswahlen 1928 — 1933. Verwaltungssachen XIII, l/6b, StAH.

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