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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0212
christlichen Gewerkschaften gehörende Katholische Arbeiterverein sowie die
Katholische Notgemeinschaft.144 Ihre Aufgaben wurden dem neugegründeten
NS-Winterhilfswerk übertragen.

Als bekannt wurde, daß sich am 5. Juli 1933 die Zentrumspartei aufgelöst hatte
, feuerten die Haslacher Nazis am 6. Juli zwölf Böllerschüsse ab, was von
der Zentrumszeitung „Kinzigtäler Nachrichten" stark kritisiert wurde.145 Als
„Denkzettel" durften hinfort im Zentrumsblatt keine städtischen Anzeigen
mehr erscheinen.146 Dieser Beschluß des Gemeinderats zeigte offenbar Wirkung
; denn in der Folgezeit schwenkten die „Kinzigtäler Nachrichten" vollkommen
auf NS-Kurs ein. Die anderen katholischen Vereine und Gemeinschaften
ließen die Nazis weitgehend ungeschoren, nicht zuletzt deshalb, weil
einige von ihnen bereitwillig Ergebenheitsadressen an die neue Regierung abgaben
. Vor allem innerhalb des katholischen Kolpingvereins gab es nicht nur
in der Kolpingführung auf Reichsebene, sondern auch im Haslacher Gesellenverein
zunehmende Begeisterung für Hitler und seine Partei. Viele Mitglieder
des Kolpingvereins in Haslach traten in die SA oder in eine andere NS-Organi-
sation ein.147 Am 7. und 13. Oktober 1933 konnte man in den beiden Lokalzei-

144 KN v. 3. 7. 1933; Interview Schille.

145 KN v. 8. 7. 1933.

146 Ratsprotokoll v. 23. 8. 1933, StAH.

147 Interview Borho. Anläßlich der großen Kolpingswallfahrt nach Trier im August 1933 erklärte der Generalsekretär
des Kolpingvereins J. Nattermann, der Volkskanzler Adolf Hitler und der Gesellenvater Adolf Kol-
ping könnten sich zu ihren verschiedenen Aufgaben die Hand reichen und betonte, daß er sich freue, „wenn
aus echten treuen Kolpingsöhnen ebenso treue SA- und SS-Männer werden." Vgl. Ernst-Wolfgang
Böckenförde, Der deutsche Katholizismus im Jahre 1933. In: Gotthard Jasper (Hrsg.), Von Weimar zu Hitler
1930—1933. Köln/Berlin 1968, S. 332/333.

QIu( (Srunb ber 'Drotwrorbnuno.
Dom 28. Sebruar 1933

bis auf roeilerca
oerboten!

Die meisten oppositionellen, überwiegend
linksstehenden Zeitungen wurden am
28. 2. 1933 verboten, so auch Adolf Gecks
,,D'r alt Offeburger".

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