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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0218
NS-Ortsgruppe durch ihre Mittelstandsorganisation, den Kampfbund des gewerblichen
Mittelstandes (NS-Hago), ersetzen. Am 13. Juni 1933 verlangte
der Kampfbund, daß der Gewerbeverein sich auflösen solle; denn „wie ander-
orts so soll auch in Haslach der Kampfbund alle mittelständischen Gewerbetreibenden
umfassen."175 Der Vorstand des Gewerbevereins, fast ausschließlich
aus Zentrumsmitgliedern bestehend, weigerte sich, obwohl der Druck auf
ihn immer größer wurde. Als der Gewerbeverein erneut seine Auflösung ablehnte
, versuchten die Haslacher Nazis, die Mitglieder des Gewerbevereins geschäftlich
zu schädigen. Am 26. Juni brachten die NS-Gemeinderäte im Gemeindeparlament
den Beschluß durch, daß sämtliche Lieferungen an die
Stadt, einschließlich an das städtische Krankenhaus, in Zukunft nur noch an
Mitglieder der NS-Hago vergeben werden dürfen.176 Und am 4. August verkündete
der örtliche Leiter des Kampfbundes, Otto Blank, auf einer Mitgliederversammlung
der NS-Hago, es sei Pflicht eines jeden Nationalsozialisten,
daß er seinen Bedarf nur noch in den Betrieben und Geschäften der Kampfbundmitglieder
einkaufe.177 Durch das NS-Hago-Schild wurden die Betriebe
und Geschäfte in Haslach, die der NS-Hago angehörten, kenntlich gemacht.
Drohend hieß es dann in der lokalen NS-Presse: Im Gewerbeverein seien nur
noch solche Mittelständler organisiert, die sich nicht offen zum Nationalsozialismus
bekennen wollten. Einmal werde der Gewerbeverein doch sterben müssen
.178 Aber erst Anfang 1935 löste sich der Gewerbeverein auf.179

Die Gründung neuer NS-Organisationen

Zahlreiche neue NS-Organisationen wurden im Laufe des Jahres 1933 in Haslach
gegründet. Zum Teil entstanden sie auch aus der Umgestaltung bisher bestehender
Organisationen. So wurde der Reichsbund der Kriegsbeschädigten
aufgelöst, seinen Mitgliedern wurde nahegelegt, der neugegründeten Haslacher
Ortsgruppe der NS-Kriegsopferversorgung (NSKOV) beizutreten.180 Im
Juni wurde eine Ortsgruppe des NS-Reichsverbandes der deutschen Arbeitsopfer
gegründet.181 Im August entstand eine Ortsgruppe des NS-Kraftfahrer-
korps (NSKK).182 Zum Leiter der neugegründeten NS-Volkswohlfahrt (NSV),
welche das ebenfalls neu ins Leben gerufene Winterhilfswerk (WHW) organisierte
, wurde Anfang September der NS-Gemeinderat Rudolf Winterer ernannt
. 183

175 AK v. 16. 6. 1933.

176 Ratsprotokoll v. 28. 6. 1933 u. 10. 7. 1933, StAH.

177 Interview Engler; AK v. 7. 8. 1933.

178 Ebenda.

179 AK v. 3. 2. 1935.

180 AK v. 2. 11. 1933.

181 AK v. 19. 6. 1933.

182 AK v. 20. 8. 1933.

183 Ratsprotokoll v. 14. 9. 1933, StAH; AK v. 13. 9. 1933.

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