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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0224
beitsbeschaffungsprogramm der Stadt gehörte auch der bereits erwähnte Bau
des Schießstandes und des Schützenhauses.207 Im städtischen Steinbruch im
Eichenbach, wo seit Juni 1933 45 Arbeitslose beschäftigt waren, wurde am 15.
August die Arbeit wieder eingestellt, weil die Steine nicht mehr abgesetzt werden
konnten.208

Aufschwung für den Arbeitsmarkt in Haslach erhofften sich die Haslacher
Nazis vom Plan, ein Stammlager des damals noch freiwilligen Arbeitsdienstes
einzurichten. Die neue badische NS-Regierung erwog im Mai 1933 das Vorhaben
, im Kinzigtal ein solches Stammlager, in dem 216 Arbeitsdienstwillige untergebracht
werden sollten, einzurichten. Neben Haslach bewarben sich auch
Hausach, Wolfach und Hornberg um dieses Arbeitsdienstlager.209 Doch Haslach
schien das Rennen zu machen, hatte es doch im stillgelegten Fabrikgebäude
des Stahlwerkes die besten räumlichen Voraussetzungen anzubieten. Das
Stammlager sollte im Drehereigebäude des Stahlwerkes eingerichtet werden.
Im Verein mit den umliegenden Gemeinden sollten 100 000 Tagewerke für die
Arbeitsdienstwilligen aufgebracht werden, die vor allem zur Verbesserung der
landwirtschaftlichen Struktur vorgesehen waren.210 Der Plan erwies sich jedoch
als eine Seifenblase, die Anfang 1934 zerplatzte.

Massendemonstrationen und NS-Propaganda

Massendemonstrationen der Treue und Begeisterung waren Atem und Leben
des Propagandafeldzuges der Haslacher Nazis seit dem 30. Januar 1933. Er
zielte darauf ab, die Bevölkerung Haslachs davon zu überzeugen, daß sie in eine
nationale Revolution bisher noch nicht dagewesenen Ausmaßes eingetreten
seien. Die Anlässe der NS-Aufmärsche, Kundgebungen und Propagandaveranstaltungen
bildeten meistens die neugeschaffenen nationalen Festtage: die
„Nationale Feier anläßlich der Eröffnung des Reichstages am 21. März", Hitlers
44. Geburtstag am 20. April, der „Tag der nationalen Arbeit" am 1. Mai,
die Feier der 10. Wiederkehr des Todestages von Albert Leo Schlageter am
26. Mai, die Sonnwendfeier am 24. Juni. Der Höhepunkt bildete die Propagandakampagne
für die Reichstagswahl und Volksabstimmung am 12. November
1933.211

Die erste Massendemonstration veranstalteten die Haslacher Nazis nach den
Märzwahlen am 15. März. Abends formierte sich ein Fackelzug der SA und
SS sowie der übrigen NS-Formationen. Mit der Stadtmusik an der Spitze zogen
mehrere hundert Personen durch die Straßen der Stadt. Auf dem Markt-

207 Vgl. oben S. 218.

208 AK v. 23. 8. 1933.

209 AK v. 3. 7. 1933; Ratsprotokoll v. 28. 6. 1933, StAH.

210 Ratsprotokoll v. 19. 7. 1933, StAH.

211 Vgl. unten S. 229 ff.

222


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