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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0235
Haslach fest im Griff der Nazis

Die Bedeutung der Novemberwahl lag nicht nur in dem für die Haslacher Nationalsozialisten
hervorragenden Ergebnis, sondern auch in der Perfektion der
benutzten faschistischen Methoden und Techniken. Wahlkampf und Wahlvorgang
zeigten, daß die „Machtergreifung" der Nazis in der Kleinstadt Haslach
bereits im November 1933 weitgehend abgeschlossen war und die Stadt
und ihre Bürger sich fest im Griff der Nationalsozialisten befanden. Der 12.
November „brachte uns die endliche Erfüllung: ein hundertprozentig nationalsozialistisches
Haslach!" — verkündete NS-Ortsgruppenleiter Krafft am
30. Januar 1934 bei der Einjahresfeier der „Machtergreifung" Hitlers.278

Der Widerstand der Kommunisten und Sozialdemokraten war gebrochen. Die
Zentrumsanhänger hatten resigniert. Die NSDAP und ihre Nebenorganisationen
beherrschten alle Vereine, Organisationen und Institutionen Haslachs. Sie
demonstrierten immer wieder durch machtvolle Kundgebungen und Aufmärsche
, wer die Macht in Haslach besaß. Ein Spitzelsystem der Gestapo sorgte
dafür, daß niemand aus der Reihe tanzen konnte.279 Die überwiegende Mehrheit
der Bevölkerung paßte sich allmählich dem nationalsozialistischen Alltag
an. Nur wenige dachten damals noch wie Adolf Geck, der in der letzten Ausgabe
seiner am 18. März 1933 verbotenen Wochenzeitung geschrieben hatte:
„Wer die Geschichte unseres Landes kennt, verzagt nicht. Das badische Volk
erringt seine gesetzliche Freiheit wieder."280

278 AK v. 31. 1. 1934.

279 Besonders die Predigten des katholischen Pfarrers Vetter, der im Januar 1935 als Nachfolger von Pfarrer
Albrecht nach Haslach kam, wurden laufend von Gestapo-Spitzeln abgehört. Interviews Engler, Harter,
Habermann, Schaettgen, Schille.

280 ,,D'r alt Offenburger" v. 11. 3. 1933.

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