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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0247
Geschäftsgemeinschaft verständigen", fand er im Oktober nach der Einstellung
des Ruhrkampfes bestätigt: „Die Stinnes, Cuno, Helfferich erreichen ihr
Ziel: die Vereinigung des deutschen und französischen Kapitalismus, um
durch Beherrschung der Produktion hohe , Verdienste' zu gewinnen und das
arbeitende Volk die Zeche restlos zahlen zu lassen".

Geck stimmt gegen das Ermächtigungsgesetz

Die Unruhe innerhalb der SPD nahm zu. Auf einer Berliner Bezirksversammlung
wurde mit sehr großer Mehrheit die Absetzung der Parteileitung und der
„Vorwärts"-Redaktion gefordert. Die Auseinandersetzungen entzündeten
sich am Vorgehen von Cuno gegen die sozialistischen Regierungen in Thüringen
und Sachsen, wogegen Geck schon am 12. 8. Stellung genommen hatte:
„Der Kanzler, der uns in diesen Reichsdalles versetzt hat, führt als Monarchist
den Kampf gegen die sächsische und thüringische Republik, um diese
freien Bollwerke in Mitteldeutschland zu vernichten". Am 27. 9. hatte Reichspräsident
Ebert den Ausnahmezustand verhängt, die Vollzugsgewalt wurde
auf den Reichswehrminister übertragen. Nachdem sich am 10. 10. in Sachsen
eine sozialistische Koalitionsregierung gebildet hatte, der am 16. eine in Thüringen
folgte, beschloß der Reichstag mit mehrheitlicher Zustimmung der
SPD am 13. 10. ein Ermächtigungsgesetz, wonach die Regierung ohne das
Parlament Notverordnungen erlassen konnte. Gecks Ablehnung des Ermächtigungsgesetzes
wurde von seinen Parteigenossen, die mit ihm ehemals der
USP angehörten, begrüßt: „Nun nehme ich mit Befriedigung Kenntnis, daß
Sie sich jenem Vergewaltigungsakt der Reichstagsfraktion nicht unterworfen
haben. Es wird Ihre Aufgabe sein, trotz allen Kniffen der rechten Parteimehrheit
in Baden, für Ihren Standpunkt in dieser Frage eine breite Basis zu schaffen
. Niemals werden wir uns der Rechten kampflos unterwerfen. Zum badischen
Parteitag wollen wir unsere Kräfte sammeln, um dortselbst als geschlossene
Opposition aufzutreten".17

Der Stresemann-Regierung warf Geck anläßlich des Hitler-Putsches am 9. 11.
in München vor, daß sie das Treiben der Hitlerianer geduldet habe: „Indessen
verfolgte sie verfassungstreue Republikaner, ließ die sozialistischen Minister
in Dresden durch die Bajonette der Reichswehr unter klingendem Spiel zum
Tempel hinausführen. Auf hungernde Proletarier ging die Hetzjagd der
Reichswehr mit Hilfe des Ermächtigungsgesetzes. Viele Leichen kennzeichnen
die Siegesspur" (11. 10.). Verantwortlich für die Vorgänge in den beiden Ländern
waren auch die szd. Minister, die z.T. nach der Demission des Kabinetts
Stresemann am 6. 10. noch bis zum 3. 11. amtierten, so daß Geck das Ausscheiden
der SPD aus der Regierung nur begrüßen konnte. „Ich bin ermächtigt
", schrieb ihm am 11. 11. der Vorsitzende der VSPD für den Amtsbezirk
Breisach, „Ihnen unser vollstes Vertrauen auszusprechen und beglückwünschen
Sie zu Ihrer Stellungnahme anläßlich des Austritts der Partei aus der
Koalitionsregierung . . . Was wir brauchen, ist etwas mehr jugendliche Begei-

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