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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0271
schien die frühere politische Stellung des Reichs- und Landtagsabgeordneten
Ad. Geck das ausschlaggebende Motiv gewesen zu sein. Die letzten Ausgaben
der Wochenschrift boten keinen tatsächlichen Anlaß zur Anwendung der Notverordnung
der neuen Regierung". Anschließend begab sich Geck zum Landrat
, „der offenbar zu dem Vorgehen keinen Anlaß gegeben hatte, um ihn zu
bitten, aus den amtlich hinterlegten Exemplaren des „Alt Offebg.' festzustellen
, daß während der kurz hinter uns liegenden Reichstagswahlzeit im Blatte
Geck keinerlei parteipolitische Stellung zur Sozialdemokratie, nicht einmal ein
Inserat veröffentlicht wurde". Der Landrat wollte das am Abend noch nachprüfen
, aber als Geck anderntags vorsprach, war dieser dienstlich verreist. Die
Polizei teilte ihm mit, daß es bei dem „Verbot bis auf weiteres" bleibe. Geck
konnte vom 1. 4. 1933 an zu der von Franz Huber herausgegebenen „Orten-
auer Rundschau" ausweichen; seine fast regelmäßig erschienenen Beiträge behandelten
meist „geschichtliche Forschungen aus Offenburg aus dem vorigen
Jahrhundert, sodann Humoresken im heimischen Dialekt". Außerdem verfaßte
er zahlreiche biographische Skizzen über bekannte Offenburger.

Was in der Stadt lebte und webte, hatte eine Vergangenheit, die er den Menschen
nahebrachte, zu der er Brücken schlug. Das hatte er mit dem „Alt Offe-
burger" so gehalten, das führte er in der „Ortenauer Rundschau" fort. Ihm
kam zugute, daß ihn „ein seltenes Erinnerungsvermögen" auszeichnete: „Obwohl
so vieles erlebt, er weiß Bescheid um Kleinigkeiten, mit Leichtigkeit kann
er erzählen von Episoden, die andern aus dem Gedächtnis fast oder ganz entschwunden
sind . . ." („OR" 10. 2. 34). Und immer bereitete er damit den alten
Offenburgern Freude; als er im Juni 1933 in der „OR" über die alte Klosterschule
schrieb, bedankte sich Maria Gregoria, „ein Alt-Offenburger
Kind", auch im Namen des ganzen Konvents, ganz herzlich und bat ihn ins
Kloster, um ein gemütliches Stündchen in alten Erinnerungen zu verbringen.38

Als er 80 Jahre alt wurde, brachte die „OR" am 10. 2. 34 einen längeren
Jubiläums-Aufsatz, in dem natürlich die politische Vergangenheit Gecks ausgespart
bzw. nur in Reverenz gegenüber der Obrigkeit angedeutet wurde —
der Rückblick sei nicht restlos befriedigend —, was auch unterschiedlich interpretiert
werden konnte, den Offenburgern aber seine besonderen Verdienste
um die Kulturgeschichte der Stadt und ihrer sozialen Einrichtungen in Erinnerung
brachte: „Im Grunde eine gütige, seelenvolle Natur hat Adolf Geck sich
immer zu den Armen und Schwachen besonders hingezogen gefühlt, und
wenn sich ihm Gelegenheit bot, ein soziales Werk in unserer Stadt zu fördern
oder anzuregen, hat er es stets getan. Kindergärten, Wasserleitung, Krankenhaus
, Schaffung von Einrichtungen der Volkshygiene, sie lagen ihm sehr am
Herzen wie die Sauberkeit in der Gemeindeverwaltung überhaupt". Nicht vergessen
wurde er natürlich an seinem Festtag vom Karnevalsverein Offenburg,
der ihm zur Vollendung des 80. gratulierte: „Wir wissen nur zu gut, welche
große und auch erfolgreiche Arbeit Sie für die Förderung und Erhaltung heimischer
Fastnacht durch Ihre originalen und originellen Schöpfungen geleistet

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