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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0290
Die Borstei weicht in verschiedenen Punkten deutlich vom gleichzeitigen Siedlungsbau
sowohl der traditionell-konservativen Architekten als auch vom
„Neuen Bauen" ab.

Grundriß der Borstei

Borst bezog die unregelmäßige Form des Terrains in die Gestaltung der Anlage
mit ein und entwarf eine Siedlung, deren Äußeres sich durch eine vollkommen
geschlossene Randbebauung, das Innere durch lebendige Raumbildung
und abwechslungsreiche Ansichten auszeichnet. Erreicht wird dies im Inneren
durch gebogene Straßenzüge, Tordurchbrüche oder bewußt gestaltete Prospekte
.

Die damit erzielte Intimität nach Innen und Abgeschlossenheit nach Außen resultieren
aus Gestaltungsprinzipien, die sich über die Augsburger Fuggerei, einer
Kleinwohnanlage des 16. Jahrhunderts, bis zu den mittelalterlichen Beghi-
nenhöfen wiederfinden lassen. Der Rückgriff auf Strukturen alter Stadtbilder,
die den Eindruck des organisch Gewachsenen vermitteln, wurde in der Architekturdiskussion
einer Generation vor Borst von Camillo Sitte, später von
Paul Schultze-Naumburg in dessen „Kulturarbeiten" wiederholt gefordert
und zur Lösung städtebaulicher Aufgaben engagiert vorgetragen.

Borst vermied in seiner Siedlung nicht nur die strenge Zeilenbauweise, wie sie
nicht nur von Vertretern der Bauhausarchitektur in den zwanziger Jahren postuliert
wurde, sondern auch von dem eher traditionell orientierten Theodor
Fischer in der Münchner Siedlung „Alte Heide" seit 1918 Anwendung fand,

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