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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0301
gende Achertal mit Kappelrodeck, von der heutigen Gemeinde Ottenhofen der
Teil rechts des Unterwassers, die sog. Kappler Seite, während der links, die
sog. Waldulmer Seite, der Pfarrei Waldulm zugewiesen war. Die Johannespfarrei
umfaßte das Gebiet links des Mühlbaches, also einen Teil von Ober-
achern und (Nieder-)Achern, dazu den Teil von Fautenbach, der rechts des
Fautenbaches sich erstreckt.

Die Grenzen zwischen den beiden Pfarreien scheinen nicht immer streng eingehalten
worden zu sein, denn in einer Urkunde von 1479 werden Kirchspielleute
genannt von St. Stefan, von denen der eine aus (Nieder-)Achern, der andere
aus Niederfautenbach stammte.23

Eine quellenmäßige Begründung für die Existenz zweier Pfarrkirchen in solch
unmittelbarer Nähe auf dem Lande gibt es nicht, ebenso nicht für ihre gegenseitige
Abgrenzung.

Folgendes wäre denkbar:

Die älteste Pfarrkirche ist die St. Johanneskirche. Sie wurde als Eigenkirche
gegründet; ob sie zu einem Fronhof gehörte, ist fraglich. Sie wurde an ihrer
Stelle errichtet, da dort eine Art Haufendorf bestand, was heute noch an dem
Lageplan zu erkennen ist. Die Gründung erfolgte vermutlich durch die Herren
von Staufenberg, deren kirchlicher Sinn z.B. durch die vielen Schenkungen
Bertholds bezeugt wird, und zwar aus pastoralen Gründen.

Die Entstehung der Stefanspfarrei hängt zusammen mit der Geschichte des
Achertals. Dieses war nach der Völkerwanderung niemandes Eigentum und
wurde darum vom Herrscher mit Beschlag belegt. Durch die Rodungstätigkeit
im 10. und 11. Jahrhundert entstanden auch hier viele Höfe auf herrschaftlichem
Grund. Sie mußten nach dem System der Grundherrschaft einem Herrenhof
unterstellt gewesen sein, und dies war mindestens für die älteste Zeit
der von Oberachern, der ja am Eingang zum Achertal liegt. Als St. Georgen
diesen Hof erwarb, ordnete es, da Obrigkeit, auch für sein Gebiet die kirchliche
Frage und bestimmte die Stefanskirche zur Pfarrkirche vor allem für das
Achertal und außerdem für den in seiner Nähe liegenden Teil von Oberachern.

Schwierig ist auch die Zuteilung zu den Markgenossenschaften. Da ihre Quellen
meist aus dem späten Mittelalter stammen, lassen sich die Zugehörigkeit
der einzelnen Orte sowie ihre Anteile am Gemeinbesitz für die Frühzeit nur rekonstruieren
. Im folgenden wird diese Frage nicht weiterverfolgt.

Pfarrei und Pfarrkirche St. Stefan in Oberachern im Mittelalter

Das älteste bekannte Gotteshaus im Bereich von Achern ist sicherlich die Stefanskirche
in Oberachern. Da der Erzmärtyrer Stephanus zur Zeit der Fran-

23 H. Schindler, Archivalien aus den Orten des Amtsbezirkes Achern, z. Oberachern. ZGO 44/1890

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