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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0336
einer frühgotischen Pforte. Im Nebengebäude des Anwesens Kühn ist ein heute
als Fenster verkleinerter Eingang mit spätgotischem Kielbogen zu sehen.

Rekonstruierte Einzelheiten wie Kirchturmdach, Renaissance-Giebel, Dachgauben
, Scharwachtürmchen u.a. sind urkundlich oder archäologisch freilich
nicht nachweisbar. So hat der alte Kirchturm nach 1700 eine barocke „welsche
Haube" erhalten ähnlich dem Sasbacher Turm, doch sein auf dem Großfoto
von 1904 gut sichtbares, ringsumlaufendes Traufgesims in spätgotischer
Form läßt an einen spitzen Helm (und nicht etwa an ein Giebeldach) denken.

Das Oberdorf im Vordergrund ist nur zum Teil wiedergegeben. Die Häuserzeilen
entlang des Steinbaches scheinen die Ur-Siedlung gewesen zu sein, so
wird in einer Urkunde von 1479 „die alte statt, vor der statt gelegen"
erwähnt8. Für die Bewohner im „Städtel" blieb der Platz sehr beschränkt.
Kirchhof, Edelhöfe und öffentliche Gebäude nahmen die Hälfte des Areals
ein, und so mußten die meisten Steinbacher jahrhundertelang als Leibeigene
außerhalb der Mauern wohnen und kamen nicht in den Genuß der Stadtrechte.
Erst 1768 erteilte Markgraf August Georg den „Außbürgern" im Ober- und
Unterdorf einen „Freizügigkeitsbrief"9. Fünfzehn Jahre später erfolgte die
Aufhebung der Leibeigenschaft für alle markgräflichen Untertanen.

8 E. Schneider, a.a.O. S. 218. Dort weitere Angaben mit der Bezeichnung Altenstadt. — Vgl. W. Müller,
Stadtgründung und Pfarrei, in: Ortenau 61/1981

9 K. Reinfried, a.a.O. S. 6

Dreiunddreißig Bronzetafeln erzählen von Wolfachs
Geschichte

Josef Krausbeck

Viele von den Tausenden Besuchern unsrer schönen alten Stadt fragten immer
wieder nach Hinweisen auf die Geschichte von Gebäuden, Straßen und Plätzen
Wolfachs. Erholungsuchende Kurgäste, Wanderer aus nah und fern, wie
auch die Besucher, die aus den noch winterlichen Höhen der Baar und Schwäbischen
Alb auf der Sehnsucht nach dem Frühling ins Kinzigtal kamen, um
sich an Wolfachs einmalig schönen Flußpartien zu erfreuen, immer wieder
suchten sie auch Erklärungen, warum dies oder jenes so oder so heiße.

So war es seit Jahren in der Planung der Stadt, auch auf oftmalige Anregungen
von Mitgliedern des Histor. Vereins hin, einmal die entsprechenden Hinweistafeln
anzubringen. Aber da gabs natürlich auch die Frage nach Zweckmäßigkeit
, Schönheit und Dauerhaftigkeit. Man erkundigte sich bei etlichen

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