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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0368
Hitler in Altenheim, „in dem ja" — so Reichskommissar
und Gauleiter Robert Wagner bei
einem Besuch 1933 — „die Wiege des Nationalsozialismus
im Bezirk Offenburg gestanden
", all das macht das Ried (wie übrigens
auch Kehl und das Hanauerland) zu historisch
besonders gelagerten Fällen im Bereich der Or-
tenau, die noch einer eingehenden Erforschung
bedürfen. In einem zweiten Teil werden die Ergebnisse
von Umfragen abgedruckt, die Schüler
bei älteren Mitbürgern durchgeführt haben.
Deutlich wird, wie schwierig solche Befragungen
in Planung und Durchführung sind und
wie wenig ergiebig sie sein können.

Heiner Raulff

Raymond Matzen, Goethe, Friederike
und Sesenheim.

Holzschnitte von Henri Bacher. Verlag Mörstadt
1983. 320 S., DM 24,80

Raymond Matzen; Das Sesenheimer Liebesidyll
. Friederike Brion in Goethes Liedern
und Schriften. Federzeichnungen
von Eugene Henri Cordier.

Verlag Mörstadt, Kehl, Straßburg, Basel, 1983.
126 S.

Das Wesentliche von alldem, was über die Sesenheimer
Liebesgeschichte geschrieben wurde
— und Anmerkungen, die das Ganze zu einem
Nachschlagewerk abrunden — soll der interessierte
Leser in diesem Band finden. Der Verfasser
kann auf seine enge Verbundenheit mit
diesem Thema hinweisen, sein Geburtsdorf
Killstett liegt in keiner großen Entfernung von
Sesenheim (franz. Sessenheim), und während
seines Germanistik-Studiums in Freiburg (Ph.
Witkop) und Straßburg (A. Fuchs) hat er dieses
Goethe-Thema nie aus den Augen gelassen.
Die Geschichte der Begegnung Goethes und
Friederikes und eine kurze Beschreibung der
im Dorf Sesenheim erhaltenen sichtbaren Erinnerungen
daran bilden die Einleitung zu den
umfangreichen Auszügen aus dem 9. bis 12.
Buch von Dichtung und Wahrheit, vier Jahrzehnte
nach Sesenheim 1811 erschienen. Es
folgen einige Briefe Goethes zwischen 1770
und 1828 und die Sesenheimer Lieder. Verhältnismäßig
viel Raum ist mehr oder weniger bekannten
Dichtern eingeräumt, die das Sesenheimer
Idyll zu Versen angeregt hat. Näkels
Wallfahrt (der ersten, der dann viele folgen
sollten) sind Goethes „Wiederholte Spiegelungen
" gegenübergestellt; Tiecks Erinnerungen
werden gefolgt von Anekdoten aus dem Dorf.
Aus jüngster Zeit haben die beiden Sesenheimer
Pfarrer Herbert Wild und nach ihm Paul
Brunner solche beigesteuert. Ihnen ist es auf
ihre einfühlsame, direkte und heitere Weise gelungen
, jene Gestalten aus der „Literatur"
wieder in lebendige Gegenwart zu verwandeln.
Man findet Hinweise auf die 1895 erstmals gezeigte
, von Gustav Müller aus Baden angeregte
Goethe-Sammlung des Schreiners und damaligen
Ochsenwirts Wilhelm Gillig und auf das
von dem kürzlich verstorbenen Germanisten
aus Straßburg, Prof. Albert Fuchs 1962 eingerichtete
Memorial Goethe. Im Zusammenhang
mit Adrien Finck's „Willkommen" seien erwähnt
die Bemühungen der Gemeinde, Goethe
und Friederike („man spricht nicht deutsch")
vor der Kirchentür einmal im Jahr leibhaftig
wieder erscheinen zu lassen. Die Illustrationen
von Henri Bacher wurden einem zum Goethejahr
1932 erschienenen Buch entnommen.
Zum gleichen Thema brachte Mörstadt ebenfalls
1983 einen etwas schmaleren Band von
Raymond Matzen heraus: Das Sesenheimer
Liebesidyll. Er hat in der Einführung Goethes
Aufenthalt in Straßburg und Sesenheim und
seinen Bekanntenkreis vorgestellt und den späteren
Lebensweg Friederikens über Rothau bis
nach Meißenheim begleitet.

Das Buch enthält die Sesenheim betreffenden
Textstellen aus Dichtung und Wahrheit (ohne
9. Buch), eine kleinere Auswahl von Briefen
und Aufzeichnungen Goethes, die Sesenheim-
Lieder und die „Wiederholten Spiegelungen"
(ohne Näkes Wallfahrt). Zahlreiche Anmerkungen
gehen ausführlich auf Einzelheiten,
vor allem auf die Menschen aus Goethes Bekanntenkreis
ein. Der Straßburger Graphiker
Eugene Henri Cordier hat alle Erinnerungsstätten
in Sesenheim in einer Reihe von Federzeichnungen
vorgestellt.

C. H. Steckner

Herbert Wild, Das Gästebuch des Sesenheimer
Pfarrhauses.

Verlag Mörstadt Kehl, Straßburg, Basel, 1983.
152 S.

In seinem Sesenheimer Gästebuch blätternd,
erzählt Pfarrer Herbert Wild von den Besuchern
im Pfarrhaus, den Goethe- und Friederike
-Wallfahrern und den mehr oder weniger offiziellen
Gästen aus den Jahren 1947 bis 1965.
Der Ort hat Menschen aus der ganzen Welt angezogen
. Gerade in der entscheidenden Epoche

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