http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0057
Schloß Favorite: Kleiner Speisesaal. Aufn.: J. Müh/an
bedeckt, auf denen Bahnen mit reicher Stickerei in Wolle und Seide aufgeheftet
sind. Diese Stickereien gehören nicht zur ursprünglichen Ausstattung von
Favorite, entsprechen aber in etwa der Entstehungszeit der Originaldekoration
. Die erste seidene Wandbespannung entsprach in ihrer Farbstellung den
Paneelen. An der überreich dekorierten Decke sind die belanglosen Malereien
weniger interessant als vier große Stuckscheiben, die Bronzeplatten imitieren,
und zwei stuckierte Scheinnischen mit Gruppen von blauweißen und braunen
chinesischen Porzellangefäßen. Den in Stuckreliefs dargestellten ostasiatischen
Porzellanen entsprachen gleichartige echte Gefäße, die die vielen Konsolen
um die Spiegel besetzten.
Die Ausstattung entspricht mit den genannten Einschränkungen der ersten
Einrichtungsphase des Schlosses; lediglich Teile der Spiegelrahmen wurden im
Rokoko nachstuckiert.
Das Paradeschlafzimmer der Markgräfin wird beherrscht von dem Prunkbett
mit Rückwand und Baldachin in einem bühnenartigen erhöhten Alkoven mit
reichdekorierter Balustrade. Der Scagliola-Boden imitiert eine Einlegearbeit
aus verschiedenen Marmorplatten. Die Grundfarbe der reich vergoldeten, mit
gemalten Blumensträußen und aufgenagelten Pappmache-Ornamenten verzierten
Paneele ist grün. Wie im vorigen Zimmer entspricht die gegenwärtige
Wandverkleidung mit rotem und grünem Samt nicht der ursprünglichen.
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