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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0069
steht es beim Rathaus Gaggenau). Dieser hatte es vom armen Holzfäller zum
reichen Handels- und Industrieunternehmer gebracht, war 40 Jahre Schultheiß
in Gaggenau und landesfürstlicher Ökonomierat. Rindeschwender
erwarb 1782 das über 30 ha große Gelände, ließ es für rund 100 000 Gulden
roden, einebnen und mit gutem Boden überdecken. Dann errichtete er darauf
ein Hofgut und seinen Wohnsitz.

1788 besuchte die Gemahlin des badischen Erbprinzen Karl, Amalie Friederike
(von Hessen-Darmstadt) Rindeschwender auf seinem Hofgut. Ihr zu Ehren
nannte er den Berg fortan Amalienberg. Schon zwei Jahre nach Rindeschwen-
ders Tod wurde der Amalienberg für 44 500 Gulden verkauft. Ein Dutzend
Mal wechselten in der Folgezeit die Besitzer. 1887 erwarb Kommerzienrat Karl
Oertel das Gut, das bis heute in seiner Familie blieb.

Die Erbauerin des Schlosses aber war Jeanette de Lom (gestorben 1865), jene
„faszinierende Frau", die 40 Jahre im Murgtal lebte, deren genaue Herkunft
nie geklärt werden konnte, „ein fremdartiger Paradiesvogel im biederen
Murgtal" (Margot Fuß). Der russisch-litauische Fürst Franz von Sapieha,
ein häufiger Gast in Baden-Baden, hatte sie ins Land gebracht und finanziell
entsprechend ausgestattet. Im Volksmund hieß sie ihrer Liebe zu Katzen wegen
nur „die Katzengräfin". Sie ließ durch den Architekten Heinrich Hübsch,
einen Schüler Weinbrenners, 1828 nördlich des Rindeschwenderschen Wohn-

Schloß Amalienberg: Kavalierhaus von Hübsch. Aufn.: Gerhard Hoffmann

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