http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0381
Das Schloß Ortenberg (79)
Franz Xaver Vollmer
Gemeinde Ortenberg (Ortenaukreis)
Name: Neben der Bezeichnung „Schloß" ist von Anfang an unterschiedslos
die Benennung als „Burg" (lat. „Castrum") Ortenberg gebräuchlich. Im Spätmittelalter
vor allem häufen sich auch Belege für „Stein zu Ortenberg"; hierbei
dürfte die Burg weniger als Befestigung, sondern als Hochgerichts- und
Herrschaftszentrum der reichsfreien Landvogtei gemeint gewesen sein, so wie
ganz ähnlich auch der „Stein zu Rheinfelden" Mittelpunkt einer gleichnamigen
reichsfreien Herrschaft war.1 Die Namensformen selbst variieren seit der
Erstnennung in den Acta Gengenbacensia in den Jahren 1233—352 („Castrum
Ortenberg" — „in castro Ortinberg") nur noch unwesentlich. Die Zurück-
führung des Namens auf die topographische Lage (Ort = vorderste Ecke) ist
einleuchtend. Denkbar wäre allerdings noch die Übertragung des Namens von
einer topographisch ähnlichen Burg (im Elsaß) durch einen übersiedelnden
Adligen,
Heutiger Zustand
Ortenberg ist als Sperrburg in Spornlage auf dem Schloßberg, einem gegen
den Kinzigtaleingang nach Westen vorspringenden Ausläufer des Höhenzuges
Schloß Ortenberg.
Repro: Grimm, Ortenberg
381
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0381