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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0481
lieh wird. Die Absicherung eines derartig wertvollen Wirtschaftsraumes, wie
es ein Erzrevier darstellte, konnte offenbar nicht weit genug gehen, wie die Errichtung
noch weiterer Befestigungen auf dem „Burgstallfelsen" und auf dem
„Wittichenstein" beweist13.

Dieser massive und auch kostspielige Einsatz der Schenken zeigt auch an, daß
die Verleihung der Bergrechte 1234 von den Freiburger Grafen wenigstens in
einem Falle konsequent umgesetzt worden ist. Inwiefern ihre Ministerialen an
Ort und Stelle dabei auf ältere Rechte gestoßen sind, kann in diesem Zusammenhang
nicht weiter erörtert werden. Jedenfalls bestand hier, am Zusammenfluß
der beiden Kinzigen, schon eine „Celle", nach der sie sich auch benannten
, und weiter talaufwärts liegen die Reste des „Schlößle", einer befestigten
Anlage, die vermutlich schon im 12. Jahrhundert existierte14.

Wohl müssen sich die Schenken hier in den Besitz der Grund- und der
Gerichtsherrschaft gebracht haben, die später als Bestandteile der „Herrschaft
Schenkenzell" faßbar werden. Daraus wurden schon 1294 Güter „uff
Kübach" und „zu Hozzenhüsern unter Schenchenzelle" verkauft, wozu Graf
Friedrich von Fürstenberg als Lehensherr seine Zustimmung gab15. Weit oben
im Tal der Kleinen Kinzig, in Hinterrötenberg und Schömberg, bestanden
Rechte an „lute und gut", die 1298 veräußert wurden16. Aus dem Erbe der
Schenken stammte schließlich das „Gut uf dem Buihel zu Schenkencelle", das
1313 dem Kloster Alpirsbach übereignet wurde17. Dazu verfügten die Schenken
in Gestalt der Wittichenstein über eine zweite Burg, und „Cella Pincerne"
hieß schließlich die 1275 erstmals erwähnte Pfarrei18, deren Rechte wohl ebenfalls
den Schenken zustanden. Es zeigt sich, daß die Schenkenburg von Anfang
an auch ein Herrschaftsmittelpunkt war, von dem aus das Gebiet um die
obere Kinzig zwischen Schiltach und Alpirsbach sowie der gesamte Einzugsbereich
der Kleinen Kinzig verwaltet worden ist. Der Aufbau dieser „Herrschaft
Schenkenzell" muß ebenfalls den Schenken zugerechnet werden, wobei ihnen
die Verfügbarkeit über das Bergregal zu Hilfe kam, das bekanntermaßen gerade
zum Zwecke des Herrschaftsaufbaues eingesetzt werden konnte.

Die Schenken familie selber wurde im Jahre 1277 durch den Schenken Eberhard
vertreten19, der mehrere Nachkommen gehabt hat: Ein Sohn war vermutlich
jener „Hainzze", dem Graf Egen von Fürstenberg 1292 das Kirnachtal
bei Villingen verlieh20; damals noch „Shenkk von Celle" genannt, führte er
diese Herkunftsbezeichnung nicht mehr, als er anfangs des 14. Jahrhunderts
wieder in fürstenbergischen Urkunden auftauchte21. Er hatte sich von seinem
Herkunftsort ebenso gelöst wie sein Nachkomme Schenk Eberhard, der in seinem
Siegel aber noch immer den Adler und den Sparren führte22. In die Generation
des Schenken Heinz gehören als weitere Brüder die Schenken Heinrich
und Burkhard, die 1298 einen Verkauf getätigt haben. Von ihnen war Konrad
„der elter"; er führte ebenfalls das Schenkenwappen im Siegel23, wird als
„der Schenke von Schenkenzelle" aber 1299 letztmals genannt24. Danach hat

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