http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0042
Die von diesen Stellen angebotenen Hilfen erreichen zahlreiche Familien. Die
Zahl der hilfesuchenden Familien und Einzelpersonen nimmt laufend zu.
Rund ein Drittel der Arbeit der Beratungsstellen konzentriert sich auf die Hilfe
für psychisch kranke Menschen.
Die Zahl der am Modell,,Mutter und Kind" betreuten Mütter ist auf ca. 210
angewachsen. Die Mütter und Kinder werden durch freibeschäftigte Sozialarbeiterinnen
und Psychologinnen in der Form der Einzel- und Gruppenarbeit
betreut.
Im Berichtsjahr hat eine Altenkoordinatorin ihre Arbeit aufgenommen. Sie
wird zunächst in Euenheim den Feldversuch des Landeswohlfahrtsverbandes
Baden zusammen mit Sozialstationen, Sozialen Diensten, Nachbarschaftshilfen
und ehrenamtlichen Diensten begleiten. Ferner hat sie die Aufgabe, den
Altenplan des Ortenaukreises Schritt für Schritt mitumzusetzen.
In Zeiten sozialer Anspannungen ist es besonders wichtig, die als richtig
erkannten sozialplanerischen Maßnahmen fortzusetzen. Deshalb wurde auch
1986 die sozialpolitische Linie des Ortenaukreises mit dem Vorrang der offenen
Hilfen konsequent fortgesetzt. Hierbei sind die Sozialen Dienste Dreh- und
Angelpunkt der persönlichen Hilfe.
Der Psychiatrieplan des Ortenaukreises wurde beraten und stand unmittelbar
vor der Verabschiedung. Inzwischen sind Richtlinien des Landes ergangen,
um die sozialpsychiatrischen Dienste einrichten zu können. Damit ist eine
wesentliche Voraussetzung für die Kostenbeteiligung des Landes und der
Krankenkassen an diesen in den kommenden Jahren einzurichtenden Diensten
gegeben.
Sozialhilfe
Im gesamten Ortenaukreis bezogen zu Beginn des Jahres 1986 insgesamt 9.703
Personen Sozialhilfeleistungen in Form von Hilfe zum Lebensunterhalt und
Hilfe in besonderen Lebenslagen. Für den Bereich des Kreissozialamtes des
Ortenaukreises — ohne die Großen Kreisstädte Lahr und Offenburg — waren
dies 5.555 Personen, was einem Anteil von 2,74% der Bevölkerung im Gegensatz
zu 2,6% im Vorjahr entspricht.
Umweltschutz
Das Jahr 1986 hat Bürgern und Behörden erneut die Notwendigkeit eines umfassenden
und effektiven Umweltschutzes vor Augen geführt. Das Reaktorunglück
von Tschernobyl im April und der Chemieunfall bei Sandoz in Basel im
November haben auch im Ortenaukreis zu verstärkten Überlegungen darüber
44
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0042