Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 46
(PDF, 91 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0046
wenn ein überzwercher Hagestolz mit dem Zylinder — dem Privileg eines
Ehemanns — am Festtage zur Kirche eilen sollte".

Sein Lehrer ebnete ihm den Weg in die höhere Bildung, auf das Realgymnasium
in Euenheim, das er von 1897 bis zum Abitur 1906 (Gesamtnote: Sehr gut)
besucht hat. In Freiburg und in Heidelberg studierte er Mathematik und
Naturwissenschaften. Dem Staatsexamen im März 1911 folgte im Juni die
Heidelberger Promotion „in gepumptem Frack" zum Dr. phil. nat. Die mathematische
Dissertation hatte das Thema: „Die invarianten Gebilde erster Ordnung
bei projektiven Transformationen der Ebene und des Raumes mit
Anwendung auf die Klassifikation der eingliedrigen, projektiven Gruppen der
Ebene und des Raumes".

Die hervorragende mathematische Begabung muß ihn sehr geprägt haben. Der
Ettenheimer Mitschüler Prof. Dr. Ernst Ochs (1888—1961), der Schöpfer des
Badischen Wörterbuchs, zeichnet ihn in einem kurzen Text: „Zwischen 23
und 24 Uhr. Wenn dem Mathematiker Person die Darstellung einer unbekannten
Kurve gelungen ist, entspannt er sich bei dem schüchternen Versuch,
die Witze seiner illustrierten Zeitschrift zu verstehen."2

Seit 1912 war er am Gymnasium in Donaueschingen, seit 1913 verheiratet mit
Lina Fischer aus Bremerhaven. Der Ehe entstammten fünf Kinder, eine Tochter
und vier Söhne; der älteste Sohn ist der spätere Landtagsabgeordnete, Freiburger
Regierungspräsident und heutige Präsident des Schwarzwald Vereins,
Dr. Hermann Person. Die Zwillingsbrüder Hans und Paul, geb. 1921, werden
1944 Opfer des Zweiten Weltkrieges, ebenso der Schwiegersohn.

1913 veröffentlichte er im Jahresbericht seines Gymnasiums eine Arbeit über
die „Kroneckersche Charakteristikentheorie als Verallgemeinerung des
Sturmschen Satzes". Von 1914—1918 leistete er Kriegsdienst an der Westfront
, beim Rastatter Landwehr-Infanterie-Regiment 110. Er wurde 1915
Leutnant der Reserve, 1917 Bataillonsadjutant und erhielt das Eiserne Kreuz
1. und 2. Klasse sowie das Ritterkreuz vom Zähringer Löwen mit Schwertern.

Die Niederlage 1918 bedrückte ihn. „Damals lernte ich ein neues Unkraut
kennen, das in vieler Menschen Herzen seine Wurzeln senkt; es läßt sich kurz
beschreiben: Im Glück anspruchsvoll und unerträglich, im Unglück erbärmlich
. Ich fand es später öfters wieder."

1919 lehrte er einige Monate am Lehrerseminar in Freiburg. Aus diesem Jahr
stammt auch das Ringsheimer Belegmaterial, das er zu dem von Ernst Ochs
inzwischen begonnenen Badischen Wörterbuch beigesteuert hat: Mundart,
Sprüche, Brauchtum; ein Eintauchen in die Welt der Kindheit, in Art und
Geschichte der Heimat; eine Beschäftigung, die er fast zwanzig Jahre später
wieder aufgreifen sollte.

48


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0046