http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0050
Ein ,,riesiger Berg"
1984 durfte ich aus Anlaß des 20jährigen Bestehens des Schwarzwälder Freilichtmuseums
Vogtsbauernhof in Gutach einen Vortrag halten, in dem ich
auch das Bild der Schwarzwälder Bauern bei Heinrich Hansjakob zu zeichnen
versuchte.1 Damals habe ich den riesigen Berg des Hansjakobschen literarischen
Werkes erstmals intensiv erwandert. In der Tat — das ist einer jener
Berge, wie sie sich im Schwarzwald erheben. Der Aufstieg kann mühsam werden
, wenn man alle die verschlungenen Pfade geht, die Hansjakob einschlägt.
Er wird aber auch zur beglückenden Begegnung mit dem Land und seinen
Menschen. Wer einmal droben auf dem Gipfel steht, der blickt in die Täler
mit den Dörfern und Städten, in die Weiler und Zinken mit den verstreut liegenden
Höfen hinein, und in jedem Tal dieses großartigen Werkes erschließt
sich etwas Neues. Hansjakob lasse sich „schwer einordnen", meint Manfred
Hildenbrand und nennt ihn einen „einflußreichen und vor allem kritischen
Chronisten seiner Epoche. . ."2
Über vieles, was uns Hansjakob rund um diesen Berg zeigt, gibt es eine Fülle
von Sekundärliteratur, so daß man sie kaum durchzuackern vermag. Über
Hansjakob und die Mundart habe ich wenig gefunden. Vielleicht war das auch
den Hansjakobfreunden und den Forschern zu selbstverständlich, als daß sie
es eingehender unter die Lupe genommen hätten.
Wohlauf denn — versuchen wir, Hansjakob und seine Stellung zur Mundart
zu betrachten.
Der Mühlstein in Nordrach. Illustration
von Wilhelm Hasemann zu
Hansjakobs „Der Vogt auf Mühlstein
" (Prachtausgabe)
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