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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 60
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RZBAUERN

Die von Hugo Engl gestaltete
Prachtausgabe von „Hansjakobs
Erzbauern"

bedeutend über. Auch gibt es bei ihnen keine so dummen Leute, die meinen,
preußisch und hochdeutsch reden mache den Mann und die Bildung aus. . ."

Ein ,,Schlenkerer"

Eine andere, große Passage über die Mundart hat Hansjakob als einen seiner
berühmten „Schlenkerer" in die Erzählung „Der Lorenz in den Buchen" in
dem Buch „Bauernblut" eingestreut. Dort lesen wir:

„Daß der gute Lorenz wegen seiner Schüchternheit und wegen seines Mangels
an hochdeutscher Beredsamkeit bei mir nichts eingebüßt, sondern gewonnen
hat, versteht sich von selbst. In unsern Dorfschulen, der Kulturteufel mag's
ihnen danken, geben sich die Lehrer in neuerer Zeit alle Mühe, den Kindern
die hochdeutsche Sprache beizubringen. . . Man kann jetzt solch unglücklichen
Geschöpfen von Schulkindern auf dem Schwarzwald massenhaft begegnen,
mit ihnen reden, und sie antworten einem nach des Lehrers Weisung, mit
Fremden hochdeutsch zu reden, wie Automaten im reinsten, aufgezwungenen
, lächerlichsten Hochdeutsch. Wahrlich, die Tannen und die Felsen unserer
Berge und die Rinder und Schafe auf den Matten würden lachen, wenn sie
könnten, der Freund unseres Volkstums aber möchte weinen, wenn er diese
zum Hochdeutsch-Reden abgerichteten keltisch-alemannischen Bauernkinder
ihre Papageien-Kunst herauswürgen hört. . ." Auch der Kreisschulrat, so
meint Hansjakob, schreie Lehrer und Kinder an, wenn diese nicht rein hochdeutsch
sprächen, ,,. . . und manche Lehrer selbst fahren über die Kinder her,
wenn sie ein Wort Dialekt reden, als ob sie ein Majestätsverbrechen begangen

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