http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0063
Hansjakob verteilt Kirschen unter die Kinder. Illustration von Curt Liebich zu
Hansjakobs,, Verlassene Wege"
Dann kam es in der Urteilsbegründung noch faustdicker: „Daß der Verwaltungsleiter
aus Norddeutschland stammt, rechtfertigt keine andere Betrachtung
. Norddeutsche, die die Mainlinie überschreiten, haben eine in Norddeutschland
entwickelte Empfindlichkeit gegenüber Ausdrücken aus einer bilderreichen
Sprache abzulegen und sich den Landesgepflogenheiten anzupassen
. . .'"6
Ein solcher Richter hätte Eingang in Hansjakobs Schriften gefunden und wäre
mit einem „Juchzer" bedacht worden!
Für Heinrich Hansjakob war die Mundart ein Lebenselement. Aber er war
kein Mundartdichter. Da unterscheidet er sich von Johann Peter Hebel. Hebel
war zunächst eingeengt auf den alemannischen Sprachraum, als er 1805 seine
„Alemannischen Gedichte" herausgab. Erst Goethe hat ihm durch seine
berühmte Rezension in der „Jenaischen Allgemeinen Literaturzeitung" vom
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