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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 78
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Marie Geck und Heinrich Hansjakob

Erwin Dittler

Die Beziehung zu den Gecks hatte sich aus Hansjakobs Interesse an den Ereignissen
von 1848/49 ergeben, worüber ,,D'r alt Offeburger" berichtete, eine
Zeitschrift, die von Adolf Geck 1899 ins Leben gerufen worden war und die
Hansjakob gratis laufend von ihm erhielt.1 Er revanchierte sich mit der Übersendung
seiner jeweiligen Neuerscheinungen, konnte sich dabei aber eigentlich
ausrechnen, daß dieser Tausch finanziell nicht aufging. Es dauerte seine Zeit,
bis ihm dies bewußt wurde, und erst am 18. März 1913 schrieb er an Geck: „In
der Fastenzeit soll man Sünden gut machen. Nun habe ich aber eine solche
gegen Sie begangen. Zufällig hörte ich von einer Offenburgerin, daß Ihr Blatt
vierteljährlich 1 M 20, also jährlich 4 M 80 Pf. kostet. Sie legen bei mir noch
eine M.u. 50 Pf. Porto dazu aus — macht 6 M 20 Pf. Nun kosten aber meine
Bücher durchschnittlich 5 M 50, also bezahlen Sie mir jährlich 80 Pf. aus Ihrer
Tasche. Ich bitte als Ersatz die beiliegenden 10 M anzunehmen und mir die
Postnummer Ihres Blattes zu sagen, dann bestelle ich es bei der Post. Meine
Bücher sende ich Ihnen deshalb doch."2

An jenem Tag weilte Adolf Geck wieder auf der Brandeck, auf deren Heilkraft
er schwor. In der vorangegangenen Nacht hatte sich ein wilder Föhn, der
das Haus Strehlen umzustürzen drohte, gelegt, aber dann hatte es so geschneit
, daß die Landschaft am Morgen wie im strengsten und schönsten Winter
erschien. Geck war zwar gesundheitlich immer noch angeschlagen, hatte
den nächtlichen Wettersturz aber doch gut überstanden. Wie immer brachten
solche längeren Krankheitszeiten eine vermehrte Last für Marie Geck, auch
wenn dies aus dem Impressum der Zeitschrift nicht ersichtlich war. Noch im
Sommer zuvor, als Geck im Waldkurhaus „Friedrichshort" (Bad Sulzburg)
weilte, verzeichnete es wenigstens in der Zeit vom 16. 6.—18. 8. 1912 Marie
als verantwortliche Redakteurin. Unermüdlich sorgte die Mutter von fünf
Kindern, die überdies seit 1903 noch als Armenrätin in Offenburg wirkte, für
das Wohl ihres Mannes, wenn auch die in der Antwort vom 19. 3. 1913 an
Hansjakob bekundete Fürsorge manchem Leser etwas übertrieben erscheinen
mag:3

„Hochverehrter Herr Stadtpfarrer!

I.V. mit Prokura bei der Bank und Post öffnete ich eben Ihre Zuschrift an
.meinen Alten'. Gewiß, Hochverehrtester, soll man bewußte Sünden gutmachen
, und nicht nur in der Fastenzeit. Das setzt aber voraus, daß man
solche auf dem Gewissen hat. Sie tun sich nun ein recht schweres Unrecht an,
wenn Sie sich dem Verlag des Alt Offeburger gegenüber irgendwie mit Soll

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