http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0143
IX.
In: „J.G. Mayer, Beiträge zur Geschichte des Klosters Gengenbach, FDA
16/1883" steht bei der Aufzählung der Äbte der Benediktiner-Abtei über den
86. Abt. Gisbert Agricola, der erste nichtadlige Abt, von 1556—1586, geschrieben
:
„CVnCta Monasterll Celebris CoLLapsa fVerVnt
aere ast GIsbertI sVnt reparato noVa!"
Das gesamte, berühmte, darniederliegende Kloster
wurde durch Abt Gisbert geistig erneuert.
M = 1000
CCCC = 400
LLL = 150
VVVVV = 25
um =_5
1580
Auch in der weiteren Umgebung sind Chronogramme zu finden, so in einer
Tür, die angeblich als einziger Gegenstand des Franziskanerklosters zu Offenburg
nach dem Brand 1689 übrig geblieben ist. Zur Erinnerung erhielt sie die
Inschrift:
„Marie arDente CLaVstro perVsto Vna Vetvsta
serVata fVI fortls perstltl"
Als die Kriegsfackel loderte und das Kloster
verbrannt wurde, bin ich, ehrwürdig durch Alter
allein übrig geblieben und habe tapfer wiederstanden
. 1689
Über dem Hauptportal der Pfarrkirche in Zell a.H. finden wir das Chrono-
gramm „1792", das Jahr, in dem die Kirche erbaut wurde. Ein im Umfang
außergewöhnliches Chronogramm ist auf dem Epitaph des Grafen Maximilian
Franz von Fürstenberg (1634—1681) in der Kapuzinerkirche zu Haslach
zu sehen. Der Haslacher Heimatforscher Otto Göller hat darüber in der
„Ortenau" 26./1939 ausführlich berichtet.
Eine weitere, 100 Jahre jüngere Zeitinschrift auf einer Grabinschrift des
Haslacher Stadtpfarrers Franz Schaller ergibt das Todesjahr 1789.
Mit dem Ende der Barockzeit war auch die Zeit der Chronogramme in lateinischen
Inschriften vorbei.
Literatur
Max Wingenroth, Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg. Tübingen 1908
Otto Göller, Das Epitaph des Grafen Maximilian Franz von Fürstenberg (1634—1681), in:
Ortenau 26./1939
Die Übersetzung der lateinischen Texte besorgte Anton Mitteiberger in Offenburg
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