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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 163
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Der Fall Fahrländer oder Über die Entwicklung vom
Mönch zum Revolutionär

Johannes Werner

. . . und wenn das Reich der Fin-
sterniß mit Gewalt einbrechen will,
so werfen wir die Feder unter den
Tisch und gehen in Gottes Nahmen
dahin, wo die Noth am größten ist,
und wir am nöthigsten sind.

Friedrich Hölderlin, Brief an den Bruder
(24.12.1798; Nachschrift vom 1.1.1799)

Eine erhabene Rührung hat in jener
Zeit geherrscht, ein Enthusiasmus
des Geistes hat die Welt durchschauert
, als sei es zur wirklichen
Versöhnung des Göttlichen mit der
Welt nun erst gekommen.

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Philosophie
der Weltgeschichte (über die
Französische Revolution)

Es ist wohl wahr, daß die Geschichte von den Siegern geschrieben wird; die
Besiegten kommen in ihr schlecht weg oder gleich gar nicht vor. Es ist darum
um so wichtiger, eben denen, deren gute oder doch gut gemeinte Sache scheiterte
, noch nachträglich Gehör und Geltung zu verschaffen.

Karl Fahrländer zählt zu ihnen als einer der wenigen wirklich bedeutenden
Jakobiner, die rechts des Rheines zu verzeichnen sind; und auch er war ganz
vergessen, bis ihn eine verdienstvolle, so gründliche wie ausführliche Untersuchung
erst unlängst wieder in Erinnerung brachte.1 Er wurde 1758 in Euenheim
geboren und trat früh in das nahe Benediktinerkloster Ettenheimmünster
ein, wo er 1777 die Mönchsgelübde ablegte und 1782 die Priesterweihe
empfing. Doch 1791 ging der nunmehrige P. Augustinus, zusammen mit seinem
Mitbruder Paul Lehmann, heimlich über den Rhein und nach Straßburg, wo
sich beide dem konstitutionellen Bischof Brendel zur Verfügung stellten.
Fahrländer wurde zunächst Pfarrer in Matzenheim, kämpfte zwischenzeitlich
als Freiwilliger gegen die Rebellen in der Vendee und machte schließlich die
revolutionäre Sache ganz zu seiner eigenen. Er betrieb sie in den Folgejahren

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