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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 174
(PDF, 91 MB)
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etiam paupertatem sive vitam communem, castitatem et oboedientiam in
manibus Reverendissimi Domini mei Abbatis."

Nachdem er das Gelübde abgelegt hatte, unterschrieb der Betreffende mit
seinem Namen und seiner derzeitigen Funktion in diesem Gelübdebuch. Auf
Seite 3 machen die Konventualen aus dem Jahre 1657 den Beginn. Wer nicht
anwesend war, wurde unter Nennung der Begründung vermerkt. Dabei ist von
Krankheit, Tod, Studium, Seelsorge, aber auch entsprechend den damaligen
unruhigen Zeiten von Krieg, von Soldateneinfällen und von der Bewachung
der Klosterhöfe an den entsprechenden Orten die Rede. Aus der Nennung der
jeweiligen Funktion wird ersichtlich, wo welcher Prämonstratenser Pfarrer
auf einer der Klosterpfarreien (Nußbach, Oberkirch, Oppenau, Appenweier,
Ebersweier, Durbach und Unterachern) war oder welche Funktion er im Kloster
innehatte (Abt, Prior, Cellerarius, Bibliothecarius, Praeceptor puerorum,
Sacrista oder Professor). Seit dem Jahre 1668 unterschrieben auch die Brüder
und Konversen.

Wenn vermerkt werden mußte, daß ein Konventsmitglied gerade gestorben
war, ist u.U. der Begräbnisort genau angegeben, so etwa 1712 „ante aram
Stae. Catharinae in monasterio" (vor dem Katharinenaltar im Kloster) oder
1717 „ad sinistram altarem S. Mariae Magdalenae" (beim linken Seitenaltar
der Hl. Maria Magdalena) und schließlich auch 1718 „in Lauttenbach ante
capellam B.V. Mariae" (in Lautenbach vor der Gnadenkapelle).

Nach 146 beschriebenen Seiten ist das Jahr 1726 erreicht.

2. Uber Renovationis votorum ab anno 1727 usque 1802 (Ha 560)

Auf weiteren 149 beschriebenen Blättern wird nach demselben Schema das
Gelübdebuch fortgeführt. Auf Seite 1 befindet sich die Gelübdeformel; ab
Seite 3 folgen die Unterschriften mit Funktionsbezeichnungen, auf den jeweiligen
Rückseiten die Entschuldigungen. Ab 1730 sind dann diese zum Ansatzpunkt
weiterer chronikalischer Notizen geworden, zunächst nur im geringen
dann aber doch im erweiterten Maße und Umfang. So erfahren wir 1730, daß
beim Gelübde der Markgraf von Baden anwesend war. Ab 1760 werden diese
chronikalischen Notizen in ihrem Ausmaß umfangreicher. Eine originelle
Bereicherung und punktuelle Vervollständigung dieses Buches ist ein lose
inliegendes Verzeichnis der Kanoniker und Brüder aus dem Jahre 1778. Hier
ist bei jedem Konventsangehörigen der Herkunftsort, das Geburts- und
Profeßdatum sowie seine Funktion im Kloster vermerkt.

Die Bedeutung dieser beiden Gelübdebücher liegt für uns heute vor allem
darin, daß wir in ihnen den ganzen Konvent des Klosters Allerheiligen eineinhalb
Jahrhunderte vor seiner unmittelbaren Auflösung kennenlernen. Wir erfahren
dabei, wie groß der Konvent war, welche auswärtigen Kanoniker vorhandenwaren
. Wir ersehen die Funktion der Kanoniker im Kloster und draußen

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