Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 197
(PDF, 91 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0197
Ein Offenburger Porträt-Bild des

Künstlers Wendelin Moosbrugger aus dem Jahre 1831

Dieter Kauß

In Offenburger Familienbesitz befindet sich ein Ölgemälde auf Leinwand in
zeitgenössischem vergoldeten Rahmen, das einen Priester in der klerikalen
Tracht des frühen 19. Jahrhunderts darstellt. Auf der Rückseite dieses Gemäldes
sind folgende schriftliche Vermerke angebracht: „Franz Xaver Fischer,
Abbe, gebohren, den 14r april 1775, gemahlt 1831. W. Moosbrugger pinxit."

Während die Familientradition bei dem genannten Künstler W. Moosbrugger
über keinerlei Erinnerung und Wissen verfügte, führte diese bei dem Dargestellten
zur Meinung, er sei Chorherr im Stift Schuttern gewesen. Sein Porträt
käme aus dem Fundus dieses Stiftes nach dessen Säkularisation. Diese Tradition
jedoch erscheint uns heute als falsch, da wir wissen, daß es unter den letzten
Insassen des Stiftes Schuttern1 keinen F.X. Fischer gegeben hatte. Ebenso sind
alle anderen ehemaligen Klöster in der Ortenau sowie die klösterlichen Niederlassungen
in Offenburg auszuscheiden, die ebenfalls bei der Auflösung2
keinen F.X. Fischer verzeichnen.

Wer steckt also nun hinter diesen beiden Persönlichkeiten, dem Porträtierten
und dem Porträtisten?

Franz Xaver Fischer. Privatgeistlicher in Offenburg (1775—1851)

Franz Xaver Fischer wurde, wie es die Notiz auf der Rückseite in richtiger
Weise aufnotiert, am 14. April 1775 in Offenburg geboren und am selben Tage
getauft.3 Seine Eltern waren der Gerbermeister Johann Fischer und Maria
Anna, geb. Messerschmid. Als Paten waren zugegen: Johannes Bernhard Saal
und Elisabeth Schmider. Da wir durch die Notiz auf dem Gemälde wissen,
daß F.X. Fischer Priester war, uns außerdem klar ist, daß er nicht zum
Ordens- oder Stifts-Klerus in der Ortenau gehörte, muß er innerhalb des Weltklerus
der Erzdiözese Freiburg ausgemacht werden können. In der Tat erfahren
wir aus dem frühesten Nekrolog4 folgende Tatsachen über F.X. Fischer:
sein Geburtsdatum in Offenburg, sein Weihedatum am 21. September 1799
wahrscheinlich in Straßburg oder in Zabern sowie sein Todesdatum am
11. März 1851 in Offenburg. Weiter ist vermerkt, daß F.X. Fischer seit 1821
in allen Katalogen als Privatpriester in Offenburg aufgeführt ist. Auch diese
Information ist für uns heute nachprüfbar. Im Jahre 1828 ist F.X. Fischer
unter den privatisierenden Geistlichen in Offenburg5, im Jahre 1836 als
Privatpriester6 und 1847 als Geistlicher, wohnhaft in Offenburg7, in den Per-

197


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0197