Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 200
(PDF, 91 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0200
Armenfonds zu befassen. Abbe Fischer scheint sich sofort an diese Aufgabe
herangemacht zu haben, denn Ende April 1826 wird er schon als der „dermalige
Rechner" des Armenfonds17 genannt. Ab April 1826 führte er nun bis
zum Jahre 1832 die Kasse und die Abrechnung des Armenfonds18 und ist in
dieser Zeit auch als Empfänger eines Zuschusses aus der Gutleutschaffnei zugunsten
des Armenfonds genannt und unterschriftlich in deren Rechnungsbeilagen
'9 bezeugt.

Zweck dieses Armenfonds war es, an Arme und Bedürftige auszubezahlen,
was an Spenden und Verpflichtungen einging. Der Rechner wird nicht eigens
verpflichtet und stellt auch keine Kaution für dieses Amt. Er untersteht der
Armen-Commission, die sich aus Mitgliedern des Stadtrates und des Stiftungsvorstandes
sowie aus dem Oberamtmann und dem Pfarrer vom Hl.
Kreuz zusammensetzt. Im Frühjahr 183120 erklärt sich F.X. Fischer bereit,
diese Armenfondsverwaltung weiterzuführen, bittet aber gleichzeitig um
Quartierfreiheit, da er seit mehreren Jahren die Verwaltung des Armenfonds
ohne Belohnung geführt habe.21 Diese Freiheit von allen militärischen Einquartierungen
wird ihm auch im Juni 1831 gewährt.22

Da am 9. November 1832 der Gutleut-, der Armenhaus- und der Armenfonds
zusammengelegt wurden23, amtierte Abbe F.X. Fischer zum letzten Mal als
Armenfondsrechner für die Jahre 1831/1832. Er schloß diese seine letzte
Rechnung24 mit einer denkbar knappen positiven Bilanz ab, wie es auch dem
Anliegen des Fonds entsprach, alles auszugeben, was eingenommen wurde: Einnahmen
1853 Gulden und 47 Kreuzer, Ausgaben 1852 Gulden und 57 Kreuzer.

In der Folgezeit scheint Abbe F.X. Fischer Mitglied im kirchlichen Stiftungsvorstand
gewesen zu sein. Dies ist wenigstens für das Jahr 1839 zweifach25
belegt. Und drei Jahre später26 erfahren wir, daß er einen Gulden als milden
Beitrag „für die Rettungsanstalt der sittlich verwahrlosten Kinder im
Seekreis" gestiftet hatte. Ob Abbe F.X. Fischer noch an der Gründung der
Offenburger Arbeitsanstalt27 am 1. Oktober 1852 beteiligt gewesen war, entzieht
sich unserer Kenntnis. In dieses „Arbeitshaus kommen sittlich verwahrloste
Männer und Frauen, solche die aus Faulheit umherziehen und betteln,
auch ältere arme Personen, die noch leichtere Arbeiten machen können."28

Sicherlich hätte sich Abbe F.X. Fischer in dieser Angelegenheit nur am
Anfang engagieren können, denn er starb am 11. März 1851 im Alter von 75
Jahren, 11 Monaten und 25 Tagen29 und wurde am 13. März 1851 in Offenburg
beerdigt.30

Er hinterließ ein verfügbares Gesamtvermögen von 32.048 Gulden und
1 Kreuzer.31 In diesem waren auch das zweistöckige Wohnhaus mit gewölbtem
Keller, nebst Hof, Scheuer und Stallung in der Rosenstraße und die Reben am
Tannweg enthalten, die er im Jahre 1806 von seinem Vater ererbt hatte. Den
Hauptteil dieses Vermögens erbten die Kinder seiner Brüder. Aber Abbe F.X.

200


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0200