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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 202
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Außerdem gelang es ihm, den württembergischen König Friedrich so gut zu
porträtieren, daß er dafür den Titel eines königlich württembergischen Hofmalers
verliehen bekam. Zugleich war er an der Renovierung des Stuttgarter
Schlosses — näherhin des Ahnensaales — beteiligt. Auch an den badischen
Höfen und Residenzen in Karlsruhe und Rastatt kann man seine Tätigkeit
verfolgen. Dort malte er u.a. Großherzog Karl von Baden und dessen Gattin
Stephanie. Aus weiteren Porträts wissen wir, daß Wendelin Moosbrugger
auch in Mannheim — zwei Ölbilder eines Ehepaars — und in Ulm — je zwei
Familien — und Kinderbildnisse — tätig war. Aus Konstanz kennt man heute
ein Porträt einer Bürgersfrau.38 Mit dem Offenburger Porträt von Abbe F.X.
Fischer kommt ein weiterer Wirkungskreis Moosbruggers in das Blickfeld.
Offenburg steht aber nicht singulär für dessen mittelbadischen Schaffensraum
, denn Wendelin Moosbrugger malte auch im Jahre 1835 die drei Altarbilder
in der Pfarrkirche von Bohlsbach. Dies ist sein letztbezeugtes Wirken
als Kirchenmaler in Baden, wo er in den 20er Jahren in Wintersdorf, 1831 in
Durmersheim, 1832 in Heitersheim und 1833 in Iffezheim tätig gewesen war.39
Überall fertigte er die Altarbilder in den katholischen Pfarrkirchen. Schließlich
ist ein Ölbild des hl. Arbogast von Wendelin Moosbrugger in der Pfarrkirche
von Kreenheinstetten in Hohenzollern40 bekannt. Der Künstler starb
am 20. August 1849 in Aarau.

Wendelin Moosbrugger, der in seiner Malerei noch ganz dem 18. Jahrhundert
verhaftet war, wird ein achtbares koloristisches Talent bescheinigt.41 Seine
Porträts zeichnen sich durch ein frisches, warmes Kolorit und durch große
Ähnlichkeit aus.42 Die Altarbilder sind in gefälliger Anmut gestaltet; sie
zeugen jedoch von einer etwas weltlichen Auffassung des religiösen Stoffes.43

Abbe F.X. Fischer und Wendelin Moosbrugger

Aus dem Vermögensnachlaß F.X. Fischers44 wissen wir, daß sich in seinem
Wohnzimmer fünf Porträts und drei kleine Porträts befanden. Das heute
bekannte Porträt aus Offenburg dürfte wohl zu den großen gezählt haben.
Leider kennen wir aber den Inhalt der anderen übrigen Porträts nicht. Ebenfalls
entzieht es sich momentan leider unserer Kenntnis, wie Abbe F.X.
Fischer und der Künstler Wendelin Moosbrugger zusammenkamen. Im Jahre
1831, als das Offenburger Porträt geschaffen wurde, war W. Moosbrugger
für drei Altarbilder in Durmersheim tätig. Erst vier Jahre später arbeitete er
für die Kirche in Bohlsbach.

Anmerkungen

1 Vgl. H. Schmid, Säkularisation und Schicksal des Stiftes Schuttern und seiner Besitzungen,
in: Ortenau 61/1981, S. 150—177. Das Verzeichnis der letzten 29 Chorherren findet sich hier
auf den Seiten 154—156

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