http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0215
Von den Waldbauern zu Schapbach
Hans Schmid
Etwa auf halbem Weg zwischen Wolfach und Rippoldsau liegt im Tal der
Wolf die ausgedehnte Gemeinde Schapbach mit ihren 31 Zinken. Sie wird
nicht nur wegen ihrer schönen Lage gern besucht, sondern sie zieht auch viele
Gäste an wegen ihrer stattlichen alten Bauernhöfe, den Bauernwaldungen, die
zu den bestgepflegten im Schwarzwald gehören sowie den schmucken Trachten,
die noch heute besonders von den Frauen getragen werden. Das Bauerntum
hat durch Jahrhunderte hindurch die wirtschaftliche Gestaltung, aber auch
die kulturelle Eigenart des Ortes geprägt.
Die Entwicklung des Waldbauerntums in Schapbach
Wann das Wolftal für die Besiedlung erschlossen wurde und wer sie durchführte
, ist, da diesbezügliche Quellen fehlen, nicht genau feststellbar. Doch
nimmt die Forschung an, daß sie im Zuge der Erschließung des hinteren Kinzigtals
im 11. und 12. Jahrhunderte1 durch die Herren von Wolfach erfolgte,
die die Herrschaftsrechte über das Tal besaßen und auch die erforderlichen
Mittel, um die Wege zu bauen und die Zuteilung des Bodens an die ankommenden
Siedler durchzuführen. Zu Ende des 13. Jahrhunderts kam das Wolftal
durch Heirat an die Fürstenberger und bald danach sein mittlerer Teil an
die Herren von Geroldseck. Sie erbauten um 1300 die Burg Romberg2 auf
einem niederen Hügel etwa dort, wo die Wildschapbach in den Wolfbach einmündet
und machten sie zum Verwaltungsmittelpunkt ihres Gebietes, der
Herrschaft Romberg. Durch Kauf kam diese endgültig 1499 an die Fürstenberger
, die bis zur Mediatisierung 1806 die Herren des Tales blieben.
Bei der Aufteilung des Gebietes wurden die Bauern nicht nur im Tal entlang
der Wolf angesiedelt, sondern auch in den Seitentälern und auf den breiten
Höhenrücken. Ursprünglich waren alle Höfe Lehensgüter, die ihre Besitzer,
die Maier, in Erbpacht von der Herrschaft besaßen. Sie hatten an den Landesherrn
zu entrichten Gült und Naturalien, den Drittel und den Fall. Den großen
und den kleinen Zehnten zahlten die Schapbacher Bauern, Bürger und Tag-
löhner immer an die Kirche in Schapbach. In der Kaufurkunde vom 28. 9. 15623
werden folgende 23 „gewesenen Hintersassen und Untertanen" als Maier genannt
:
Jakob Armbruster, Thomas Bächle, Michel Armbruster, Stephan Spinner,
Matäus Borho, Johannes Armbruster, Konrad Baumann, Lorenz Armbruster,
Veit Schremp, Konrad Heim, Johannes Weiß, Jakob Schremp, Ciriak Spinner,
Sebastian Baumann, Wolf Spinner, Ignaz Armbruster, Thomas Faißt, Blässe
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