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jedoch auch schon für das laufende Jahr eingeplant. Denn Fuhrdienste nach
Dörlinbach oder das Brennholz- und Langholzfahren nach Seelbach und Lahr
waren unumstößlich mit einer Einkehr in eine der vielen entlang der Talstraße
liegenden Dorfwirtschaften verbunden. Ein oder mehrere Wirtschaftsbesuche
zu einer Zeit, da andere arbeiten mußten, bedeutete willkommene Abwechslung
, Ausgleich, Erholung und mochten Stall- und Fuhrdienst erträglicher erscheinen
lassen.
Selbstverständlich konnte auch der Bauer, der keinen Fuhrdienst hatte, bei
Bedarf das Bernerwägele mit Pferd für einen Markt- oder Verwandtenbesuch
benützen. Es war jedoch ein ungeschriebenes Gesetz der Höflichkeit, daß man
den Mitbauer um das Fuhrwerk bat, schließlich war ja alles gemeinsames
Eigentum. So erwartungsgemäß sich die Bauern gegenseitig die Ehre des
Gefragtwerdens erwiesen, so unvorstellbar war der Gedanke, daß eine solche
Bitte um das Fuhrwerk vom Mitbauer abgelehnt wurde!
Viele Jahre lang waren die beiden schweren Arbeitspferde der Stolz der Roth-
weilerhofbauern.
Fuhrmann und. verantwortlich für das Pferdegespann war immer der Mitbauer,
der gerade als Futtermeister „amtierte", v.l. Hermann Ohnemus, Josef Himmelsbach
und Johannes Zehnte
Aufnahme: Gerhard Finkbeiner
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