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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 246
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0246
Der Bauernhof und seine Bewohner in Fischerbach aus
dem Jahre 1848

Dieter Kauß

Die im Jahre 1984 erfolgte Neuordnung des Gemeindearchivs von Fischerbach1
im Kinzigtal erbrachte den bis dort nicht bekannten Fund von alten
Feuerversicherungsbüchern, die für den früheren Stab Waldstein im Jahre
1802 begannen und für diesen 1817 eigens fortgeführt wurden. Für die nach
1806 vereinigte Gemeinde Fischerbach sind weitere Feuerversicherungsbücher
aus den Jahren 1829, 1836 und 1843 bekannt geworden. Für die Zeit danach
existieren noch bis 1911 Feuerversicherungsbücher für Fischerbach aus den
Jahren 1854, 1880 und 1903.2

Feuerversicherungsbücher sind eine wichtige Quelle über das Aussehen und
die Anordnung von Bauernhäusern und Bauernhöfen.3 Denn sie listen nach
der Nennung der Hausnummer und des Hausbesitzers alle freistehenden
Gebäude auf, die für den ebenfalls genannten Preis versichert wurden.

Heute sind wir aber mehr denn je darauf aus, nicht nur Wichtiges über die
Bauernhäuser und Bauernhöfe selbst zu erfahren, sondern wir versuchen vielmehr
, durch diese Häuser und Höfe zu den Menschen zu gelangen, die in
früherer Zeit in ihnen wohnten. Hierbei kommt uns im Falle Fischerbachs eine
zweite wichtige Quelle aus dem dortigen Gemeindearchiv zuhilfe, ein Verzeichnis
der Hausbewohner aus dem Jahre 1848.4 Anfang August 1848 wurde
die Gesamtbevölkerung von Fischerbach auf insgesamt für uns wichtigen 86
losen Blättern, Haushalt für Haushalt, verzeichnet. Dadurch können wir
exakt erheben, wer in den einzelnen Bauernhäusern gelebt hat.5

Das Zusammentreffen dieser beiden Quellen in Fischerbach, bei denen das
Feuerversicherungsbuch aus dem Jahre 1843 bis 1853, also auch bis 1848,
fortgeführt wurde, ist Ermunterung genug, diese unter dem Gesichtspunkt
„Bauernhof und seine Bewohner" beispielhaft zu untersuchen und auszuwerten.

Es ist hier nicht der Platz, die Geschichte von Fischerbach auszubreiten.6 Erwähnt
sei nur soviel, daß der heutige Ort Fischerbach die drei alten Siedlungen
und Stäbe Weiler, Fischerbach und Eschau vereinigt. Diese drei alten Siedlungen
erscheinen 1493 im Urbar des Grafen von Fürstenberg und weisen diesen als
beherrschenden Grund- und Dorfherren aus, der seine Rechte in Fischerbach
beliebig verlieh, verschenkte und verkaufte, es aber nie vergaß, diese seine
Rechte im 18. und 19. Jahrhundert wieder an sich zu binden. So kamen diese
Siedlungen Weiler, Fischerbach und Eschau auch im Jahre 1806 von Fürstenberg
im Rahmen der Säkularisation an Baden.7

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