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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 279
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jähr auf 120—130 Gulden, wovon der Müller freilich noch zwei Knechte
besolden mußte. Wegen der allgemeinen Teuerung und Armut wurde in jenem
Jahr jedoch erheblich weniger gemahlen, deshalb schlug der Ortenauer Vogt
der Ensisheimer Regierung vor, dem Müller eine zusätzliche Jahresbesoldung
von vier Viertel Roggen zu gewähren.71

In der Regel war der schlechte Ruf des Müllers72 auf ein unbegründetes Vorurteil
zurückzuführen. Die Bauern wußten häufig nichts von dem Gewichtsverlust
, den jedes Getreide beim Vermählen erleidet durch Verdunstung des
Wassergehaltes sowie Verstauben beim Aufschütten.73 Auch konnte es nicht
vermieden werden, daß sich vom Mahlstein gelegentlich Sandkörner und vom
Holz gelegentlich Splitter lösten, die ins Mehl gerieten.

Alle Fotos stellte das Heimatarchiv Nußbach zur Verfügung.

Im Text gebrauchte Fachbegriffe:

Boll- oder Staubmehl: Mehl, das, bei der Scheidung von der Kleie verstaubt,
von dem Müller gesammelt wurde.

Hartwaldgenossenschaft, Staufenberger: umfaßte das Waldgebiet zwischen
vorderem Durbachtal und Renchtal und grenzte im Osten an die vordere
Mooswaldgenossenschaft.

Krumm- und Wendelbäume: Hölzer zur Herstellung hölzerner Wellen.

Molzer: Mahllohn in Form eines vom Mahlgut einbehaltenen Anteils.

Mühleisen: einst der einzige Bestand aus Eisen der im übrigen ganz aus Holz
gearbeiteten Mühle; stellte die Verbindung zwischen dem Stockrad und dem
Läuferstein her.

Rottmühle: nachbarschaftlich, von mehreren Höfen einer Rotte, dem Unterbezirk
eines Gerichts, genutzt Mühle.

Viertel: Getreidemaß, entsprach etwa 67,5 kg heutigen Gewichts.

Anmerkungen

1 Bauer u.a., Unser Land Baden — Württemberg. Stuttgart 1986, S. 60

2 Wilhelm Kleeburg, Niedersächsische Mühlengeschichte. Hannover o.J., S. 11

3 Konrad Bedal, Mühlen in Franken. München 1984, S. 24

4 Kleeburg, Niedersächsische Mühlengeschichte, S. 15

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