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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 282
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Die Goldwäscherei am Rhein

Kurt Schutt

Gold ist vermutlich das erste Metall, mit dem die Menschen der Vorzeit
bekannt wurden. Es kommt in der Natur fast nur in gediegener Form (reiner
Zustand) vor. Gold findet man in Erzgängen und noch häufiger in Form von
gelbglänzenden Schüppchen, Körnchen oder gar Klumpen. Da es sich leicht
bearbeiten läßt und sich als Edelmetall an offener Luft überhaupt nicht verändert
, haben sich Goldgeräte durch Jahrtausende hindurch erhalten. Berühmte
Beispiele: Goldfunde in sumerischen und altägyptischen Königsgräbern. (Alter
bis zu 5000 Jahren).

Findet sich Gold noch auf seiner ursprünglichen Lagerstätte, bezeichnet man
es als Berggold. Wurden diese Lagerstätten durch Wasser und klimatische
Verhältnisse zerstört, so gelangte das Gold in Ablagerungen von Geröll und
Sand. Wenn die leichteren Sandkörner weggespült werden, bleiben die schweren
Goldteilchen mit dem größeren Geröll liegen. Diese sekundäre Ablagerung
bezeichnet man als „Seifen", das in ihr enthaltene Gold als „Seifen- oder
Waschgold. " So erklärt es sich, daß in den Sanden fast aller Flüsse, die aus
goldhaltigen Gebirgen kommen, Gold gefunden worden ist. Sicher ist, daß der
Rhein unter den deutschen Flüssen das meiste Gold führte. Fast zwei Jahrtausende
wurde an seinen Ufern Gold gewaschen, oft mit gutem Erfolg. Der
letzte gewerbsmäßige Goldwäscher am Rhein starb 1896.

Schon die Kelten kannten im 2. und 3. Jahrhundert v. Chr. das Rheingold. Sie
verwendeten es zur Prägung von Münzen. An den Fundorten dieser Goldmünzen
lassen sich die ehemaligen Straßenzüge rekonstruieren, und es ist auffallend
, daß sich die meisten Fundorte von Kehl stromabwärts gerade da dicht
gruppieren, wo sich das dankbarste Gebiet für die Goldwäscherei befand.
Besonders in der Gegend von Markolsheim bis Selz auf der elsässischen Seite
(Riegel — Rastatt) sind die Goldfunde dicht gelagert.

Das Goldwaschen

Die Kunst des Goldwaschens ging von den Kelten über die Römer zu den
Alemannen über.

Die erste mittelalterliche Nachricht über das Goldwaschen am Rhein bringt
eine Urkunde aus dem Jahre 667: Herzog Adalrich schenkte dem Kloster
Ebersheim an der III den Gau Witzwilre (Weißweiler) mit dem ausdrücklichen

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