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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 285
(PDF, 91 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0285
einen danebenstehenden Trog, bis er angefüllt ist. Da nun das Gold
schwer ist, sinkt es zu Boden, und wenn sie den sandigen Schlamm oben
mit den Händen abheben, so sehen sie die Goldkörner unten liegen. Die
tägliche Ausbeute ist, je nachdem einer Glück hat, verschieden. . ."2

Auch Tafur erwähnt nichts über die Verwendung von Quecksilber.
Die Arbeit an der Waschbank

Hauptbestandteil der wenigen erforderlichen Arbeitsgeräte war die Waschbank
. Dazu kamen noch eine Schaufel, ein Wasserschöpfer und ein Kübel.
Dieses „Geschirr" konnte leicht transportiert werden. Die Maße der rechteckigen
Waschbank wurden uneinheitlich angegeben: In Altenheim soll sie
1,87 m mal 0,68 m, in Philippsburg 1,80 m mal 0,80 m betragen haben.

Die aus drei Tannenholzbrettern zusammengesetzte Tafel erhielt durch verschieden
hohe Stützgabeln (20 bzw. 50 cm), die in den Boden eingeschlagen
wurden, in der Längsrichtung eine schräge Neigung. An den beiden Längsseiten
und oben war die Waschbank mit Randleisten versehen, die oben 7 cm
und an den Seiten 3 cm hoch waren und das Überlaufen des Wassers verhinderten
. Im oberen Drittel war ein Gatter aufgelegt, das aus fingerdicken Holzstäben
bestand, die einen Abstand von ca. 2 cm hatten.

Auf der Waschbank waren drei Tücher angebracht. Auf dem oberen Drittel
befestigte man ein Stück Barchent, weil es hier, wegen der Steine und des
groben Kieses, stärkere Inanspruchnahme und Abnutzung gab. Die beiden
unteren Tücher bestanden aus dickfaserigem Wollstoff. Die Anzahl der
Tücher und auch ihre Art waren örtlich verschieden. Besonders das sogenannte
„Schwabentuch", ein weißer, etwa 2 cm dicker Wollfilz, wurde als guter
Belag gerühmt.

In den südlichen Waschorten Badens nannte man die Waschbank „Britsch",
in Kehl und Diersheim „Kuh", sonst allgemein Waschbank. Zuerst warf der
Goldwäscher drei Schaufeln Kies und Sand auf das Gatter. Nur der Sand und
kleinere Steine fielen durch das Weidengeflecht, gewöhnlich Sturzkorb
genannt, während die größeren Steine auf ihm liegen blieben. Jetzt goß man
Rheinwasser auf den Sturzkorb und spülte so den Sand über die Waschbank.
Dazu wurde ein Schöpfkübel mit einem langen Stiel und einem Durchmesser
und einer Höhe von 30 cm benutzt. In Baden führte dieser Holzeimer den treffenden
Namen „Sandputzer".3

Die größeren, über 2 cm dicken Steine, die nicht durch das Gatter fielen,
wurden durch Umkippen des Sturzkorbes zur Seite abgeworfen. An der Seite,
wo der Wäscher stand, war der Rahmen des Gatters mit zwei Handhaben und
auf der gegenüberliegenden Seite später mit zwei Scharnieren versehen, die
das Kippen des Sturzkorbes erleichterten.

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