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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 321
(PDF, 91 MB)
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allen Schuhen der Straßburger Pensionatsschülerinnen die Absätze abgeschlagen
und daraufhin der erstaunten Lehrerin gesagt habe: „Nun ist's gut; jetzt
können sie hinfallen, wohin sie wollen".4

Eine andere 14 Personen starke Gruppe aus Straßburg ließ sich am 17. Mai
1869 im Hotel „Zum Wagen" verköstigen. Es habe ihnen — so steht es im
ältesten Gästebuch des Hotels „Zum Wagen" in französischer Sprache — in
Ottenhofen und Umgebung sehr gefallen, leider hätten sie den Mummelsee
wegen schlechten Wetters nicht besichtigen können.

Angesichts der zunehmenden Touristenzahlen sahen sich die Verantwortlichen
der Gemeinde Ottenhofen und des Bezirksamts Achern immer mehr
genötigt, für die Gäste bessere Bedingungen in Ottenhofen zu schaffen. Eine
erste Maßnahme datiert vom Jahre 1853. Über das großherzogliche Bezirksamt
Achern wurde zu diesem Zeitpunkt „kräftig eingeschritten" gegen die
vieler Bewohner Ottenhofens, die von den Besuchern der Klosterruine Allerheiligen
Almosen erbettelten.5

Im Ortsbereisungsbericht über Ottenhofen vom Jahre 1875 forderte der großherzogliche
Visitator aufgrund des Tatbestandes, daß die „Wirtshäuser Ottenhofens
während der günstigen Jahreszeit von Fremden, die hier längeren Aufenthalt
machen, völlig besetzt" seien, ein „unternehmender Wirth müsse sich
der Sache annehmen und für besseres Unterkommen und größere Annehmlichkeit
der Fremden sorgen". Die Gemeindebehörde von Ottenhofen stünde
einem derartigen Ansinnen positiv gegenüber. Diese Maßnahme sei nicht
zuletzt insofern erforderlich, als die Renchtalbahn unmittelbar vor ihrer Vollendung
stehe, die „den Verkehr etwas vom Kappler Thal wegziehen wird und
so die Gemeinden Ottenhofen und Seebach leicht von den Fremden verlassen
werden könnten."6

Die „größere Annehmlichkeit der Fremden" könne — so ist in den Ortsberei-
sungsberichten von 1875, 1876 und 1878 zu lesen —7 dadurch ermöglicht
werden, daß die Wirte für eine gute Verbindung mittels Kutsche zwischen
Achern, Ottenhofen und Allerheiligen sorgten. Außerdem werde diesem Ziel
gedient, wenn man die Verbindungsstraßen und Wege von Ottenhofen nach
Baden-Baden, Sasbachwalden, zum Erlenbad, über das Seibelseckle ins Murgtal
und an andere Orte ausbaue bzw. in einen besseren Zustand versetze.

Da die Ottenhöfener Kurgäste — im Sommer 1877 waren es z.B. 184 Personen
, die durchschnittlich 10—12 Tage in Ottenhofen weilten — sich Mitte der
siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts darüber beklagten, daß man „zu wenig
Werth auf schattige Plätze, auf die Anlage von Sitzbänken und Gehwege"
lege, gab der Leiter des Großherzoglichen Bezirksamtes Achern der Gemeindebehörde
von Ottenhofen den Ratschlag, in der angesprochenen Sache aktiv zu
werden. Ein Teil des diesbezüglichen Aufwandes könne, so meinte er, vom
Schwarzwaldverein übernommen werden.

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