http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0329
Ferdinand Huse
fand sich auch sehr gut zurecht mit seinen Gästen. Es waren überwiegend Engländer
, unter ihnen auch der Premierminister Lord Salisbury, der Huse u.a.
anvertraute, in Monte Carlo sei ihm der Zutritt zum Spielsaal verweigert worden
, weil sein Exterieur nicht ganz den Vorschriften entsprochen habe.
Im nächsten Sommer war Huse zur Saison natürlich wieder in Luzern, avanciert
zum „Etagen-Chef der zweiten Dependance" und erlebte dort eine glänzende
Sommer-Saison. Aber es kam wieder der Herbst, und Huse hatte Glück
bei seinen Bemühungen um ein Engagement als „Erster Zimmerkellner" im
„Grand Hotel" von Neapel. Wieder war ein Traum Wirklichkeit geworden.
In Neapel hatte Huse die Ehre, u.a. Prinzessin Luise von Preußen, die badische
Großherzogin, zu bedienen. Aber zu Beginn der Sommer-Saison 1892
war der inzwischen weltgewandte und polyglotte 22jährige Ferdinand Huse
wieder im Hotel „Schweizerhof" in Luzern: Hier war er wirklich Meister im
Umgang und in der Betreuung von Gästen geworden.
Nun kam allerdings eine gewisse Zäsur: Im Herbst 1892 mußte Huse seinen
Militärdienst absolvieren beim Feld-Artillerie-Regiment 30 in der badischen
Garnisonstadt Rastatt. Er fand dort zunächst Verwendung als Schreiber im
Regimentbüro. Aber auch bei der Armee waren berufliche Qualitäten, wie sie
Huse zu bieten hatte, sehr willkommen: Huse wurde Verwalter des Offizierskasinos
, das im Schloß des Markgrafen Ludwig Wilhelm eingerichtet worden
war. Ganz sicher ist aber auch anzunehmen, daß Ferdinand Huse damals auch
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