http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0333
Kurhaus Bühlerhöhe
konnte sich nun „die Generalin" nennen. Von ihrer Familie war sie zwar verstoßen
worden, ihr Erbteil wurde jedoch korrekt und großzügig ausbezahlt;
,,es sollen zwischen zwölf und fünfzehn Millionen Goldmark gewesen sein".
Die Summe reichte aus, um großbürgerlich leben zu können; und dazu gehörte
nun einmal, die Winterzeit in Ägypten zu verbringen. Aber während der Winterzeit
1908 verstarb dort Wilhelm Isenbart. Hertha kehrte zurück nach Deutschland
, erwarb sich 21 Hektar Berggelände wenige Kilometer entfernt vom Kurhaus
„Sand" und ließ sich vom Düsseldorfer Architekten Wilhelm Kreis
(1873—1955) zwischen 1911 und 1914 das „General-Isenbart-Offiziersgene-
sungsheim" bauen, eine Sanatoriumsburg als „Gedenkstätte an den Geliebten",
gedacht als Schenkung an Kaiser Wilhelm II. Aber zunächst wurde „Bühlerhöhe
" einfach Lazarett, und auch 1918 lief die Geschichte anders als „die Generalin
" sie sich erträumt hatte. Im Hotel „Stephanie" in Baden-Baden nahm
sie sich mit einer Überdosis Veronal das Leben. Der Erbe verkaufte „Bühlerhöhe
" an ein gut fundiertes Finanzunternehmen; Direktor wurde (bis 1932)
Max Wiedemann und zunächst mit in der Geschäftsleitung als Direktor: Ferdinand
Huse.8
Am 3. April 1922 verstarb Huses erste Frau Karolina, geb. Schmidt im Krankenhaus
der Stadt Bühl nach längerer schwerer Krankheit. Der 52jährige Witwer
mußte Abstand gewinnen.
333
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0333