http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0334
Die erste Saison in Bad Rippoldsau 1923
Im Winter 1922/23 trat die „Bad Rippoldsau-AG" an den erfolgreichen Hotelfachmann
heran mit dem Angebot, als Nachfolger von Eugen Kiefer die Leitung
des traditionsreichen Bades im Herzen des Schwarzwaldes zu übernehmen.
Kiefer war 1920 nach dem plötzlichen Tode von Otto Goeringer, dem letzten
Vertreter der aus Bühl/Baden stammenden Hoteliersfamilie9 als Direktor der
neuen „Bad-AG" verpflichtet worden; er war zuvor hauptsächlich in der
Schweizerischen Hotel-Gesellschaft von Bucher-Durrer tätig gewesen. Huses
Urteil über ihn: „Er hinterließ ein Anwesen, dem man die sorgfältige Führung
noch anmerkte."
Huse trennte sich von „Bühlerhöhe" und übernahm bereits zum 1. April 1923
die Direktion der Kuranstalten von Bad Rippoldsau. Am 12. April heiratete er
Margaretha, geb. Hörth (geb. 1888 in Weinheim/Bergstraße). Huse fand das
Schwarzwaldbad „in mancher Hinsicht wohl etwas veraltet, aber doch sehr
anziehend". Als Generaldirektor übernahm er diese neue Aufgabe in der
denkbar schwierigsten Situation; Deutschland steckte mitten in der größten
Wirtschaftskrise: Kriegsfolgen, Reparationen, Ruhrbesetzung, Höhepunkt
der Inflation; ein Dollar wurde mit 4,2 Billionen Mark gehandelt. Dazu Huses
Bad Rippoldsau
links: Ärztehaus, Mitte: Brunnenbau, rechts: Badbau von 1652/59
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