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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 344
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Wilhelm und Josef Rothweiler,

Bildchronisten des Dörlinbacher Dorfgeschehens

Ein Schneidermeister und ein Krummholz waren die ersten
Amateurfotografen in Dörlinbach

Gerhard Finkbeiner

Es war im Mai des Jahres 1889, als sich der Freiburger Stadtpfarrer und
Volksschriftsteller Heinrich Hansjakob von Freiburg aus wieder einmal auf
den Weg machte, um sein geliebtes Ferienparadies Hofstetten zu besuchen.
Bis Lahr benützte er die Eisenbahn. Von Lahr aus fuhr er dann mit dem
Lohnkutscher Wilhelm Gässler auf der alten holprigen Landstraße das Schut-
tertal talaufwärts bis nach Schuttertal-Höfen. Auf den Rat des Lahrer Kutschers
wanderte Hansjakob durch den Durenbach hinauf und von dort über
den Geisberg und die Breitebene nach Hofstetten.

Auf seinem Weg durch den Durenbach kam Hansjakob auch zum Doppelhof
Rothweiler und lernte den Hofbauer Mathias Rothweiler kennen. Die Begegnung
mit dem Bauersmann muß auf Hansjakob einen tiefen Eindruck
gemacht haben; der Pfarrer beschrieb nämlich das seltsame Zusammentreffen
später ausführlich in seinem Buch „Dürre Blätter".1

Hansjakob auf dem Rothweilerhof

Besonders erstaunt und angenehm überrascht hat Hansjakob die Herzlichkeit
des Empfangs auf dem Doppelhof. Der Hofbauer rief „laut nach Weib und
Kind, nach jung und alt, damit sie den Hansjakob b'schaue. Und sie kamen,
des Bauern Weib und Kinder, die letzteren zahlreich wie der Sand am Meer",
denn der Rothweiler-Bauer hatte zwölf lebendige Kinder.

Kurz bevor sich Hansjakob von den beiden Hoffamilien Mathias Rothweiler
und Mathias Hummel verabschiedete, die das 54 Hektar große Hofgut in
ungeteiltem Eigentum gemeinsam bewirtschafteten und entsprechend alle Einnahmen
teilten und dies „im tiefsten Frieden", wie der Kirchenmann lobend
vermerkte, lernte der Gast auch noch den jüngsten Sohn des Hofbauern
Mathias Rothweiler kennen:

„Eben war der jüngste Knabe des Rothweilers auf Krücken dahergehumpelt,
das Tälchen heraus aus der Schule. Aber auch er sah heiter und glücklich aus.
Da ich ihm ein Geldstück schenkte, strahlte er vor Freude."

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