Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 352
(PDF, 91 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0352
überlassen werden.3 Nachdem die „Lahrer-Eisenbahn-Gesellschaft AG"
gegründet worden war, wurde ihr am 26. 9. 1864 die Konzession zum Bau erteilt
.4 Erst 1906 wurde die Bahn verstaatlicht und von den „Großherzoglich
Badischen Staatseisenbahnen" weiterbetrieben.

Bereits im November 1865 wurde die zunächst 4 km lange, später auf 3,3 km
verkürzte Strecke feierlich eingeweiht. Der Lahrer Bahnhof befand sich in
seiner alten Form bis 1911 auf dem heutigen Friedrich-Ebert-Platz. Die Einstellung
des Personenverkehrs erfolgte am 28. 5. 1962. Bis heute findet nur
noch ein reger Güterverkehr statt.

Schon Ende des Jahres 1865 wurde auf der Strecke zwischen Lahr und Ding-
lingen der Bahnpostbetrieb aufgenommen.

a) Hier haben wir die Besonderheit, auf den einzigen sogenannten „ZUG"-
Stempel der Ortenau zu stoßen. Dabei stellt sich die Frage, ob durch diesen
Stempel „LAHR ZUG" die zuvor im Bahnhofsbriefkasten oder die beim Sta-

LAHR

17.0CT
ZUG

tionsvorsteher angelieferten Sendungen im Bahnpostwagen oder eben durch
den Stationsvorsteher im Bahnhof abgestempelt wurden. Nur wenn die Poststücke
im „rollenden" Wagen mit diesem Stempel entwertet worden waren,
handelt es sich um einen Bahnpoststempel. Ein Bahnpoststempel liegt also nur
dann vor, wenn dieser „ambulant", d.h. im Zug in einem speziell eingerichteten
Abteil auf einem bestimmten Streckenabschnitt zum Einsatz gekommen war.

Diese Frage ist nach dem derzeitigen Stand der Forschung nicht eindeutig zu
beantworten, jedoch halten die meisten Spezialisten diesen „ZUG"-Stempel
wie auch viele andere für einen Stationsstempel, der ursprünglich zum Entwerten
von Frachtbriefen geschaffen, dann aber später auch zum Entwerten
der Briefpost verwendet worden war.5 Dieser Stempel ist in schwarz und blau
bekannt. Ein Abschlag mit eingesetzter Zug-Nummer ist bislang noch nicht
bekannt geworden.

b) Mit der Übernahme der „Großherzoglich-Badischen Post" durch die
„Deutsche Reichspost" am 1.1. 1872 war auch die Einführung neuer Bahnpoststempel
verbunden. Als Vorbild diente der schon vor 1872 im Gebiet des
„Norddeutschen Postbezirkes" von den dortigen Bahnposten benutzte sogenannte
„Zeilenstempel" oder „Dreizeiler", der auch in Baden daraufhin
eingeführt worden war, wie z.B. der Dreizeiler „CONSTANZ-
OFFENBURG"

352


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0352