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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 354
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0354
Die Einstellung des Bahnpostens konnte leider zeitlich noch nicht fixiert werden
, doch dürfte sie während des 2. Weltkrieges oder kurz danach erfolgt sein.
Der jüngste bekannte Beleg stammt aus dem Jahr 1925.

Die Nebenbahn zwischen Seelbach und Kehl

a) Schon zu Beginn der 80er Jahre beschäftigte man sich in Lahr auch mit anderen
Projekten, vornehmlich mit dem Bau einer Bahnlinie ins Kinzigtal.

Im Mittelalter ging der Verkehr von Zell a.H. und dem Harmersbachtal sowie
dem Kinzigtal nicht das Kinzigtal abwärts, sondern über den Schönbergpaß
nach Lahr. Trotz des Baus der Schwarzwaldbahn von Offenburg nach Konstanz
wollte sich Lahr an den Verkehrsströmen einen Anteil behalten bzw.
zurückerobern. Hierzu gab es auch wieder einige Vorschläge, die aber auf
erhebliche technische Schwierigkeiten stießen, da doch große Höhenunterschiede
auf kurzer Distanz hätten überwunden werden müssen. Dies hätte
zwangsläufig hohe Kosten zur Folge gehabt; nicht zuletzt auch deshalb, weil
ein oder mehrere Tunnels unumgänglich gewesen wären. Deshalb wurden diese
Pläne rasch aufgegeben.8

b) Gleichzeitig befaßte man sich mit einer Vollspurbahn, also einer regelspu-
rigen Bahn (1435 mm Weite), um einen unmittelbaren Wagenübergang zur
Hauptbahn zu ermöglichen. Diese Strecke sollte später über den Rhein ins
elsässische Erstein verlängert werden. Ebenfalls sollte eine Verbindung von
Ottenheim abzweigend nach Kehl und Straßburg gebaut werden. Schließlich
kam es aber für den Verkehr in der näheren Umgebung von Lahr zur Schaffung
einer Schmalspurbahn (1 Meter Weite). Schon 1886 fanden Verhandlungen
mit der „Straßburger Straßenbahngesellschaft" statt, die zunächst auf
elsässischem und später auch auf badischem Gebiet ein engmaschiges Netz
schmalspuriger Bahnen baute.

Auf den eingereichten Konzessionsantrag vom 20. 1. 1888 wurde durch Erlaß
vom 28. 8. 1889 die Konzession zum Bau der Bahn Erstein — Lahr — Reichenbach
in Aussicht gestellt, falls kein Zuschuß aus der Staatskasse beansprucht
werde.9 Nachdem sich daraufhin die Stadt Lahr und die Straßburger Straßenbahngesellschaft
über die Finanzen geeinigt hatten, sollte der Bau dieser Bahn
von der Aktiengesellschaft ,,Lahrer Straßenbahngesellschaft zu Lahr", welche
am 31. 10. 1889 gegründet worden war, übernommen werden.10 Nach der
Erklärung des Verzichts auf Staatszuschüsse wurde am 30. 12. 1890 die Konzession
zum Bau einer Lokalbahn von Reichenbach bis an den Rhein erteilt."
Der Bau bis ins elsässische Erstein war also nicht Gegenstand dieser Konzession
. Durch Erlaß vom 29. 12. 1893 wurde die Konzession insoweit erweitert,
daß nun statt Reichenbach Seelbach der Endpunkt der Bahn sein sollte, um
das Schuttertal besser an die Stadt Lahr verkehrstechnisch anzuschließen.

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