Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 381
(PDF, 91 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0381
Beleg, der hier abgeheftet ist32, dokumentiert wohl besser, als es manche ausführliche
historische Abhandlung vermag, den Verlauf der revolutionären Ereignisse
des Jahres 1848 in Offenburg:

„Abtretung des Saales wegen Bürgerversammlungen am 14. und 24. Merz

a 4 Gulden 8 Gulden

am 7., 14. und 19. April 12 Gulden

einschließlich der Beleuchtung, auch Tierspeiße sodann wegen Beherbergungen
des Militärs

am 20. April 490 Mann 15 Gulden

am 22. 249 15

am 24. 160 15

am 25. 250 15

am 26. 400 15

am 30. 250 15

mit Einschluß gelieferten Wachs und Oel (. . .) ferner für durch Militär
zerbrochene und wieder eingesetzte Glasscheiben im Saal 3 Gulden
48 Kreuzer

Zusammen 183 Gulden 48 Kreuzer."

Ein letztes Mal werden übrigens im selben Jahr 1848 die conscriptionspflichti-
gen jungen Männer des Oberamtes Offenburg hier im ehemaligen Werbelokal,
„in den Saal des Gasthauses zum Sahnen" einberufen, gemustert und ausgelost:

„Sämtliche Bürgermeister, denen mit nächstem Botentage die Verzeichnisse
der Conscriptionspflichtigen ihrer Gemeinden zugehen, haben
Obiges den Pflichtigen zu eröffnen, sich selbst mit ihnen pünktlich einzufinden
und dafür zu sorgen, daß jene sich hier sowohl, als auch auf
dem Her- und Rückwege ruhig und anständig benehmen. Den Eltern oder
Vormündern der Pflichtigen ist zu eröffnen, daß es ihnen frei stehe, der
Ziehung anzuwohnen."33

Tanz-, Theater-, Festsaal

Nach dem Abzug des preußischen Militärs, das zur Zerschlagung der Revolution
in Offenburg einquartiert war und der Stadt enorme Lasten aufgebürdet
hatte, kehrte wieder „normales" Leben auch in den Salmensaal ein. Die Art
der Veranstaltungen, die in den Salmen verlegt werden, zeigt jedoch deutlich,
daß auch weiterhin die etwas „bessere" Sorte von Vergnügen hier ihren Platz
hatte. Zwar lädt auch der Salmenwirt Trautvetter wie seine Kollegen zu Fastnachts
-Bällen ein34, oder läßt er zum Tanz in den Mai bitten35, zwar können
sich die Offenburger im Salmensaal auch nach dem neuen Verfahren der
Daguerrotypie, „mit Couleurs nach dem neueren Verfahren" photographie-
ren lassen und somit im Salmen den Fortschritt der Technik erfahren und aus-

381


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0381