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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 382
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probieren.36 Üblicherweise steht der Saal aber erhebenden Konzerten oder
dem Theater zur Verfügung:

„Zum Vortheil der Verunglückten in Mainz wird Dienstag, 1. Dez. 1857
Joseph Wolfram, erster Flötist von der Großherzogl. Badischen Hofkapelle
ein Concert im Saale zum Salmen zu geben die Ehre haben. Programm
: 1-Morgenlied, von Abt, 2-Fantasie für die Flöte über Thema
aus der Oper „Die Nachtwandlerin". . ,"37

„Theater in Offenburg. Mit hoher obrigkeitlicher Bewilligung. Verwirrung
an allen Ecken, oder: Der Muthwillige. . ,"38

Ein kurzer Vergleich mit den Veranstaltungen in den anderen Sälen, die Offenburg
inzwischen erhalten hat (und die, so wird von den Zeitgenossen um 1870
bereits heftig geklagt, allesammt zu klein seien), zeigt, daß der Salmensaal
nicht unbedingt volkstümliche Ereignisse bot: Im Bahnhof-Hotel tobte 1871
ein Militärkapellen-Konzert39, in der Bierbrauerei Kopf war die „Tyroler
Sängerfamilie Penz" und bald darauf eine „Tiroler Sänger-Gesellschaft" zu
hören40, im Drei-König-Saal fand der Dienstpersonal-Ball statt41, im Deutschen
Kaiser war Ernte- und Abschiedstanz. Vor allem der Drei-König-Saal
bot ein sehr abwechslungsreiches Programm, wenn er beispielsweise eine
„Abgottschlange, den jungen Menschenfresser und eine Wahrsagerin"
vorstellte42, aber auch einen „Ballettmeister Pasqualis und Fräulein Fabri von
der Kaiserlichen Oper Wien" der Offenburger Bevölkerung vortanzen ließ;43
einem „Wunderthäter" wurde hier Gelegenheit gegeben, „das scheinbar
Übernatürliche vorzustellen"44, und ein „mechanisches Welttheater", das „in
seiner Art hier noch nicht gesehen wurde"45, gastierte hier.

Bei soviel Konkurrenz auf dem Unterhaltungssektor (und vom Theaterbesucher
allein kann der Wirt nicht leben) ist das Ende für den Salmen bereits abzusehen
, zumal der Wirt Trautvetter 1867 stirbt und seine Witwe nicht ein drittes

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