http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0408
Bezugspreis der Schwarzwälder Post:
September 1922
Dezember
März 1923
April
Juli
August
September
I. Oktoberhälfte
II. 10.—31.10.
1.11.—15.11.
23.11. 1923
60 Mark
200 Mark
1.300 Mark
2.500 Mark
5.000 Mark
20.000 Mark
2.000.000 Mark
10.000.000 Mark
56.000.000 Mark
11.000.000.000 Mark
1.300.000.000.000
(davon 60 Mark Postgebühren).
(nachträglich auf 40.000 erhöht, weiterer
Bezug von der Nachzahlung abhängig gemacht
, am 17. 8. nochmalige Forderung
von 60.000 M erhoben)
(am 6. 10. auf 33.000.000 erhöht)
(am 8. 11. Nachzahlung von 20.000.000.000
gefordert)
(oder: Goldmark 1,30)
(Die explodierenden Papierpreise zogen im Südwesten ein Zeitungssterben hinter sich
her. Zwar mußte auch die Schwarzwälder Post einmal als Notausgabe erscheinen; aber
sie hat es geschafft, ohne Platzeinschränkung regelmäßig ihre treue Leserschaft zu informieren
.)
bitten bie ucretjrl. jliuibfcfjnFt, fernerbin leQer, ^Motten ober "■•ßnpier
jutn Hinroicfctn uon ftleifd) mituibrinflen, bn btc "Jlufdjnffunfl be*
letjtiven infolflc ber ungeheueren greife nnbeju ir.imü^Iicb ift.
Inserat aus der Schwarzwälder Post, 151/21. 12. 1922
Als endlich die Rentenmark wieder ein einigermaßen geordnetes wirtschaftliches
Leben zuließ, waren bereits weite Schichten der Bevölkerung verelendet
und hatten das Vertrauen in diese Republik verloren.
Pfarrer Busse zieht am Ende des Jahres das Fazit, das die Stimmung in ganz
Deutschland wiedergibt: „So müssen wir vom alten Jahr Abschied nehmen in
dem Bewußtsein, daß die Franzosen unsere Feinde sind. . . bewaffnet bis an
die Zähne. . . Kriegs- und Inflationsgewinnler haben die Wirtschaft zu Grunde
gerichtet und viele Armen geschaffen. Es war ein Chaos von Geldscheinen der
schlimmsten Art. Viele, die im Glauben wankten, endeten mit Selbstmord
. . . Unsere Regierung hat uns eine abscheulich-schmeckende Suppe eingebrockt
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