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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 430
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Weitere nationale Wahlen und Abstimmungen

Neben Reich- und Landtagswahlen waren die Wählerinnen und Wähler noch
zu Reichspräsidentenwahlen und zu Volksbegehren bzw. Abstimmungen aufgerufen
.

Nach dem Tod des ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert fand im März
1925, also in einer relativ stabilen Phase, die erste allgemeine Reichspräsidentenwahl
statt. Im ersten Wahlgang gab es folgende Ergebnisse:

Kandidaten und die Stimmenzahl der entsprechenden Parteien bei der Wahl
im Dezember 1924:

Wilhelm Marx:

438 ( =

49,5%)

Zentrum:

473 ( =

44,6%)

Otto Braun:

193 ( =

21,8%)

SPD:

215 ( =

20,3%)

Kurt Jarres:

137 ( =

15,5%)

DVP, DNVP:

157 ( =

14,8%)

Willy Hellpach:

71 ( =

8,0%)

DDP:

109 ( =

10,3%)

Ernst Thälmann:

31 ( =

3,5%)

KPD:

73 ( =

6,9%)

Heinrich Held:

10 ( =

1,1%)

BVP:

0



Erich Ludendorff

1



NSDAP:

5



sonstige:

4



sonstige:

3



Außer den 10 Stimmen (je 5 Männer und Frauen) für den bayrischen Ministerpräsidenten
Held gab es keine Überraschungen: alle Parteien verloren durch
die geringere Wahlbeteiligung (67%). Beim zwei Wochen später stattfindenden
2. Wahlgang stieg die Wahlbeteiligung auf 79,5%. Die rechten Parteien
hatten sich auf Hindenburg, die Parteien der Weimarer Verfassung auf Marx
geeinigt, und die Kommunisten hielten an Thälmann fest. Das Ergebnis in Zell
war, wie erwartet, eindeutig: Marx erhielt 785 (= 74,8%), Hindenburg 196
(= 18,7%) und Thälmann 55 (= 5,2%), sonstige 14 Stimmen.

Sieben Jahre später, im Krisenjahr 1932, war Hindenburg inzwischen Kandidat
aller Parteien von der SPD bis zur DVP, Bollwerk gegen den Kandidaten
von NSDAP und DNVP, Adolf Hitler, geworden. Außerdem traten an Ernst
Thälmann für die KPD, Düesterberg für den Stahlhelm, die Reichsorganisation
der ehemaligen Frontsoldaten. Die Ergebnisse der beiden Wahlgänge:

Wahlberechtigte:

1473



1407



Wahlbeteiligung:

1167 ( =

: 79,2%)

1195 (=

: 84,9%)

Hindenburg:

733 ( =

■■ 62,8%)

787 ( =

: 65,9%)

Hitler:

206 ( =

■■ 17,7%)

230 ( =

: 19,2%)

Thälmann:

186 ( =

: 15,9%)

165 ( =

: 13,8%)

Düesterberg:

21







Hitler erreichte in etwa die Stimmen, die wenige Monate später seine Partei
und die DNVP erhalten sollte. Dies bedeutete eine Steigerung gegenüber der
Wahl von 1930, jedoch keineswegs den erhofften Durchbruch.

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