http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0451
Wieder hatte man die Verantwortung den Beamten zugeschoben. Diese Bankrotterklärung
der Politik gegenüber der übergeordneten Verwaltung paßt in
die Übergangszeit der Regierungen von Papen und Schleicher bis zur Ernennung
von Hitler, in der die politischen Parteien und die Parlamente sich abmeldeten
und die Führung der Geschäfte den anonymen Beamten übertrugen,
über die man sich danach trefflich erregen konnte.
Fortsetzung in Ortenau 68./1988
Anmerkungen
1 Franz Disch: Chronik der Stadt Zell am Harmersbach, 1937. S. 427—428
2 allgemeine Darstellungen: Eberhard Kolb, Die Weimarer Republik, München, 1984; Ellsworth
Farris, Take off point for the NS party: Landtag elections in Baden 1929, in: Central
European History (Juni 1975); Alexander Weber, Soziale Merkmale der NSDAP-Wähler;
eine Zusammenfassung bisheriger empirischer Untersuchungen und eine Analyse in den
Gemeinden der Länder Baden und Hessen. Diss. Freiburg, 1969, Thomas Schnabel (Hr.),
Die Machtergreifung in Südwestdeutschland, Stuttgart, 1984;
3 Befragt wurden Frau Johanna Schumann, Frau Luise Neunzig und Frau Berta Wehner; die
Herren Rudolf Brucher, Hugo Gieringer, Fidel Herrmann, Josef Krumm und Wilhelm
Schmidt
4 nach Auskunft von Herrn Julius Koch
5 unter Abt. XI, 3 Fasz. 24; Ausgaben vom 21. 4. und 17. 12. 32
6 unter Abt. IV, Fasz. 2,4,32 (Gemeindewahlen), Abt. XIII, Fasz. 3,5,8—11 (Reichs- und
Landtagswahlen)
7 Abt. V, 2 Fasz. 38
8 Abt. XI, 3 Fasz. 24
9 Ergebnis: abgegebene Stimmen: 420, Zentrum 208 (= 49,5%), SPD 148 (= 35,2%), Liberale
64 (= 15,2%); aus „Reichstagswahl 1912", hrsg. vom Bad. Stat. Landesamt
10 „Frauenstimmrecht", hrsg. vom Bad. Stat. Landesamt, Karlsruhe 1921
11 Bei allen anderen Wahlen wurden die Wahlberechtigten nach den Anfangsbuchstaben der
Nachnamen getrennt: A—K im Rathaussaal, L—Z in der Ratskanzlei
12 Vgl. zur Volkszählung S. 10
13 z.B. „Schwarzwälder Post" vom 22. 5. 28:.....diese Listenwahl, . . . wird fast unerträglich
stark von vielen als eine Unmöglichkeit, als eine Vergewaltigung des Wählers empfunden.
14 45 Stimmen für die CSRP
15 54 Stimmen für die VRP
16 Die Zahlen sind aus drei Quellen zusammengestellt: Stadtarchiv, Veröffentlichungen des
Stat. Landesamtes und der „Schwarzwälder Post"
17 ihr Spitzenkandidat auf lokaler Ebene war der Zeller Fabrikant Gustav Zapf
18 Vgl. Weber, Anm. 2
19 „Schw. Post" vom 28. 2. 28 und 28. 4. 32
20 „Schw. Post" vom 28. 2. 28 und 18. 6. 29 (Schöner wird hauptamtlicher Sekretär seiner
Gewerkschaft in Weiden)
21 „Schw. Post" vom 26. 3. 29
22 „Schw. Post" vom 28. 11. 29
23 mündl. Auskunft von Herrn Brucher sowie „Schw. Post" vom 2. 2. 33
451
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0451