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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 456
(PDF, 91 MB)
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die Anordnungen für die Aktion T4 ist die Medizinalabteilung
des Bad. Innenministeriums in Karlsruhe, Dr. Ludwig Sprauer.

18. 5. 1940 75 Patienten werden nach Grafeneck abtransportiert.

11. 6. 1940 Schriftliche Petition von Dr. Römer nach Karlsruhe, um die
Illenau zu retten. Er argumentiert mit der wirtschaftlichen Bedeutung
der Anstalt für Achern.

18. 6. 1940 Telefonische Aufforderung, einen weiteren Transport vorzubereiten
. Die Reise Dr. Römers nach Karlsruhe, um diesen zu verhindern
, ist erfolglos.

22. 6. 1940 Anordnung, 60 Patienten nach der Anstalt Reichenau zu verlegen
. (Zur Verschleierung der Euthanasie wurden Kranke oft in
andere Anstalten als Zwischenstation verbracht, bevor sie in
Grafeneck umgebracht wurden.)

28. 6. 1940 Dr. Römer meldet sich krank, er ist nicht bereit, bei der Aktion
T4 mitzuhelfen. Zuvor waren auf seine Anregung hin Patienten
entlassen worden, wenn die Angehörigen einverstanden waren
und dies medizinisch vertretbar war.

Nun übernimmt Dr. Arthur Josef Schreck, ein radikaler Befürworter
der Euthanasie, die Leitung der Illenau.

19.

7.

1940

80 Patienten nach Reichenau

26.

7.

1940

60 Patientinnen nach Reichenau

2.

8.

1940

70 Patienten nach Emmendingen

16.

8.

1940

70 Patienten nach Wiesloch

30.

9.

1940

69 Patienten nach Emmendingen

?_

9.

1940

17 Patienten nach Wiesloch

1.-4.10.1940 164 Patienten nach Emmendingen
Damit war die Illenau geleert.

Die genaue Zahl der Opfer läßt sich nicht mehr feststellen. Sicher ist, daß
Anfang Mai 1940 674 Patienten die Anstalt bewohnten. Zwischen Mai und
Oktober wurden 182 Patienten entlassen und 114 neu aufgenommen.

75 kamen direkt nach Grafeneck, 74 über die Reichenau und 90 über Emmendingen
, so daß sich hieraus 239 Ermordete errechnen lassen. Wieviele über
Wiesloch der Euthanasie zum Opfer fielen, ist nicht bekannt.

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