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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 486
(PDF, 91 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0486
den. Da zu allen Aufsätzen weiterführende Literatur
angegeben ist, ist ein vorzügliches
Kompendium zur badischen Geschichte entstanden
. Daß sich allerdings nur 2 Autoren der
„Ortenau" mit ihren aktuellen Forschungsergebnissen
bedienten, werden nicht nur Mitglieder
unseres Vereines bedauern.

Karl Maier

Badische Biographien. Neue Folge. Band II.

Im Auftrag der Kommission für geschichtliche
Landeskunde in Baden- Württemberg

Hrsg. von Bernd Ottnad. Stuttgart 1987. 338 S.
Nach dem ersten Band dieser neuen Folge badischer
Biographien im Jahre 1982 erschien
nach fünf Jahren der zweite Band mit 177
Kurzbiographien von Persönlichkeiten aus allen
Bereichen der Kunst, der Wissenschaft, der
Politik, der Wirtschaft und der Verwaltung,
der Kirchen, der Verbände und der Medien,
die überregionale Bedeutung erlangt haben,
durch Herkunft oder Lebensschicksal mit dem
ehemaligen Land eng verbunden waren und
nach 1910 verstorben sind.
Dabei handelt es sich nicht um eine streng systematisch
angelegte Reihe einzelner Lebensläufe
. Die erschienenen Beiträge sind vielmehr
davon abhängig, in welcher Folge sie von den
einzelnen Autoren abgegeben werden. Dies
mag man als einen gewissen Nachteil ansehen,
der aber z.T. dadurch aufgehoben wird, daß
der zweite Band schon ein Gesamtregister aller
bisher geschilderten Persönlichkeiten aufweist.
Für den Bereich der Ortenau sind aus diesem
zweiten Band folgende Persönlichkeiten wichtig
: Fridolin Amann (1923—1939 Leiter der
Heimschule Lender), Heinrich Hansjakob (Geistlicher
, Schriftsteller und Politiker), Wilhelm
Hasemann (1880—1913 Maler in Gutach), Otto
Laible (Maler aus Haslach), F.X. Lender
(Priester und Politiker), Wilhelm Mechler
(Heimatforscher, Pädagoge und 1971 — 1982
Vorsitzender des Hist. Vereins für Mittelbaden
), Georg Schöner (Pfarrer und Botaniker
aus Steinach) sowie Eduard Schrempp
(1946—1971 Bürgermeister von Gengenbach
und 1960 — 1970 Mitglied des Landtags von
Baden-Württemberg).

Dieter Kauß

Hans-Georg Merz, Beamtentum und Beamtenpolitik
in Baden.

Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte
in Verbindung mit dem Alemannischen
Institut.

Bd. XXXXII. Verlag Karl Alber.
Freiburg/Breisgau — München 1985

In der Reihe Forschungen zur oberrheinischen
Landesgeschichte hat der Verfasser das wechselseitige
Verhältnis von Beamten und ihren
Regierungen in der Zeit vom Großherzogtum
bis in die Anfangsjahre des nationalsozialistischen
Herrschaftssystems untersucht. Schon in
der monarchistischen Zeit hat man von den in
der Regel auf Lebenszeit angestellten und dadurch
materiell sichergestellten Beamten erwartet
, daß sie sich für ihre Regierungen und
ihre Träger einsetzen. Widerstrebende Beamte
hatten keine berufliche Zukunft. Nach Merz
sind in Baden um 1848 — wie amtliche Feststellungen
ergaben — rund die Hälfte der Lehrer
an revolutionären Bestrebungen beteiligt
gewesen. Sie sind unterschiedlich hart bestraft,
später aber z.T. wieder rehabilitiert worden.
Merz führt aus, daß nach 1918 die meist noch
monarchistisch eingestellt gewesenen Beamten
verhältnismäßig wenig Demokratieverständnis
gezeigt haben. Zahlreiche Beamte wollten sogar
die Vereidigung auf die Republik verweigern
. Die damaligen Regierungen haben versucht
, auch bei der Ämterbesetzung Einfluß
dadurch auszuüben, daß sie den ihr nahestehenden
Beamten vor erfahrenen Fachkräften
den Vorzug gaben. Nach 1933 sind alle jüdischen
Beamten entlassen worden. Nach und
nach sind auch zahlreiche „politisch unzuverlässige
" Beamte entweder entlassen, herabgestuft
, vorzeitig pensioniert oder strafversetzt
worden. Die Beamten wurden nicht nur völlig
der Politik, sondern ihre gesamte Lebensführung
wurde einer vorbehaltlosen Treuebindung
gegenüber Hitler unterworfen.
Der Verfasser kommt zu dem Schluß, daß ein
loyaler und nur sachlichen Erwägungen sich
verpflichtet fühlender Beamter für eine funktionierende
Demokratie außerordenlich wichtig
sei. Der Bundesrepublik sei es gelungen,
diesen Grundsatz weitgehend zu verwirklichen.
Die Arbeit ist mit großer Akribie und Gründlichkeit
und mit hohem politischen Verständnis
abgefaßt und mit sehr zahlreichen Quellenangaben
belegt. Sie ist so vielgestaltig und ins
einzelne gehend, daß eine Buchbesprechung
nicht ausreicht, dem Inhalt auch nur annähe-
rend gerecht zu werden. Viele Einzelbeispiele,
besonders aus der Zeit nach 1918, machen das
Werk zu einer interessanten Fundgrube.

Karl Meckle

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