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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 95
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errichten ließ, so sei dies für die dort ansässigen Fährleute und Schiffer geschehen
. An jene alte Fähre erinnert noch der überlieferte Name „Fahrgarten
."

Auch im Zusammenhang mit der alten Fähre über die III bei Grafenstaden, wegen
der jahrzehntelang prozessiert wurde, ist nichts von einer Bezeichnung mit
„Hund" bekannt.100

6. „Hund" gern in Bergnamen

Nun haben zwar alle diese Orte tatsächlich etwas mit Wasser zu tun, da aber
ursprünglich die Ansiedlungen auf ein natürliches Wasservorkommen angewiesen
und die Menschen überdies am Fischfang interessiert waren, ist dies
ohnehin selbstverständlich. Aber ein Blick auf topographische Karten bestätigt
auch, daß „Hund- gern in Bergnamen vorkommt",101 und das vor allem als
Hundsrücken, Hundskopf, aber auch als Gewann-Namen wie Hundsbosch
oder Hundshalde. Eine Häufung von Namen mit „Hund", wie Hornung sie
beispielsweise mit Hunden und Hunderau anführt, findet sich ebenso im Bergland
: wir kennen die Hundseck an der Schwarzwaldhochstraße, den Hundsbach
und die gleichnamige Siedlung sowie den Hundsrücken. Unter den
kontroversen Deutungen des Namens Hundsrück findet wohl jene die größte
Zustimmung, wie sie Christmann vertrat: „Ich bin nach wie vor der Uberzeugung
, daß der Flurnamen Hundsrück(en) langgestreckte Bergrücken auf
Grund eines Vergleiches mit dem Rücken des gehenden oder laufenden Hundes
benennt."102 Gleicher Meinung ist Dittmann: „Der Sinn des Namens ist
sehr umstritten; aber weshalb soll man ihn nicht wörtlich verstehen: eine Erhöhung
, die aus der Ferne der Form eines Hundsrückens ähnlich sieht? Man vgl.
Namen wie Katzenbuckel, Gierschnach (Geiersnacken) etc. Deshalb sind alle
übrigen Deutungsversuche kaum berechtigt."103 Auch Langenbeck schloß
sich dieser Auffassung an. Walther Zimmermann stellte den Namen grundsätzlich
zu Huni; „da aber Hundsrücken, Hundseck, überhaupt Hund- gern in
Bergnamen vorkommt (wie auch Roß, z. B. Roßkopf), wo wegen der Höhe
nicht an erste Siedler gedacht werden kann, so kann auch der Tiername Hund
zugrunde liegen; aber in welcher Beziehung?)." Für Alfred Baur kommt eine
Ableitung vom Tier nicht in Frage: die Hundseck war Hunos Eck, „woraus
ein Hundseck wurde." Er lehnt dies für das Dorf, den Bach und den Bergzug
ab, „der dem Rücken eines Hundes gleichen und daher den Namen Hundsrücken
erhalten haben soll. Das ist ebenso unsinnig, wie den Namen Eierkuchenberg
auf seine Ähnlichkeit mit einem Eierkuchen zu beziehen. Es leuchtet
ein, daß in jener Zeit, in der es nur Vornamen und noch keinen Familiennamen
gab, der Huno diesen Ehrennamen trug. Der Name Huno ist in Müllenbach
noch verbürgt. Dort lag im 15. Jahrhundert als einer der sieben Edelhöfe der
,des Huno', und stiftete die Huenin von Müllenbach Güter für die Kirche in
Steinbach."104 Einer weiteren Deutung von Buck folgte Ludwig Heizmann,

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