http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0204
Die Auswanderung aus Eckartsweier
nach den Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert
Alfred Hetzel
Anfang der 70er Jahre war es offenbar in den USA wichtig und interessant,
seine deutsche Abstammung nachweisen zu können. So kamen in diesen Jahren
laufend Anfragen um Auskünfte aus den Kirchenbüchern über die in den
Jahren 1837 bis 1885 nach Amerika ausgewanderten Einwohner von Eckartsweier
. Es kamen auch einige Besucher, um selbst nachzuforschen.
Allerdings gibt es sehr wenig Literatur über diese Auswanderung, und in den
Archiven ist es auch nicht immer leicht, Genaueres zu finden. Am einfachsten
war es an Hand der Kirchenbücher, die ja bis 1870 Standesamtsfunktion hatten
, die Personen und auch das Jahr ihrer Auswanderung festzustellen.
Die Auswanderung nach Ungarn
Nach dem 30jährigen Krieg war unsere Gegend fast völlig entvölkert. Darum
warb die Herrschaft damals besonders in der Schweiz um Einwanderer. So
wanderte um 1670 der Zimmermann Hans Jakob Spengler aus dem Kanton
Thurgau in Altenheim zu. Seine Frau Elisabeth Barth stammte aus Kemnathen
in Bayern. Doch die Bevölkerung nahm wieder rasch zu. Eckartsweier hatte
1667 an Einwohnern 24 Bürger und 7 Witwen, etwa 100 Personen. Um 1790
waren es bereits 94 Bürger und 12 Witwen, etwa 400 Personen. Die Bevölkerung
hatte sich also in etwas mehr als 100 Jahren vervierfacht. Es bestand nun
ein Bedürfnis auszuwandern, da die Existenzgrundlage bei den damaligen Verhältnissen
nicht gesichert war.
Im Jahre 1763 wurde zwar das Verbot der hessischen Regierung wiederholt,
„nach Russland oder anderswo" auszuwandern.
Im Jahre 1770 war die Auswanderungswelle aber offensichtlich nicht mehr
aufzuhalten. Insbesondere wurde die Werbung der Kaiserin Maria Theresia
zur Ansiedlung in Ungarn 1766 von der unter starkem herrschaftlichem Druck
stehenden Bevölkerung angenommen. Da ja noch großenteils Leibeigenschaft
bestand, mußten sich die Auswanderer in der Regel mit 10 % ihres oft geringen
Vermögens loskaufen. (Die Leibeigenschaft wurde in Baden 1783 aufgehoben
).
Werner Hacker nennt in seinem Werk folgende Auswanderer aus
Eckartsweier:
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